Andrea Mayer-Edoloeyi on Tue, 22 Feb 2000 01:26:30 +0100 (CET) |
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<nettime> Stellungnahme KV KANAL |
(dieser text ist auch unter http://www.gegenschwarzblau.net/ooe/inhalt/kanal.htm verfuegbar) ---------------------------------------------- Stellungnahme des Kulturverein KANAL 18.2.1999 ---------------------------------------------- Mit der neuen OeVP-FPOe-Regierung sitzt nun eine unheilsame Kombination aus Neoliberalismus und Rassismus auf der oesterreichischen Regierungsbank. Massiver Sozialabbau, Militarisierung und Aufruestung, Fremdenhetze und salonfaehiger Rassismus und Frontalangriffe auf die Freiheit der Kunst- und Kulturschaffenden sind nur einige der Folgen, die zu Tage treten. Diese Situation stellt f�r Kunst und Kultur, vor allem f�r initiative Kulturarbeit, eine besondere Herausforderung dar. Nicht ein Innehalten und Hoffen, da� Kulturvereine weiter ihre Subventionen empfangen, ist gefragt, sondern aktives Eingreifen in das gesellschaftspolitische Geschehen. Die Funktion initiativer Kulturarbeit ist nicht nur Konsumangebote f�r ein passives, traeges Publikum zu schaffen, sondern vor allem auch demokratiepolitische Akzente zu setzen: Initiative Kulturarbeit muss aktive Partizipation, politischen Diskurs und auch offene, kritische Auseinandersetzung foerdern und unterstuetzen. Ansonsten waere sie blo� Steigbuegelhalter f�r die herrschenden Zust�nde � genauso wie die OeVP f�r die FPOe. -------------------------- Der Kulturverein KANAL ... -------------------------- Der Kulturverein KANAL wird - siehe Artikel in der Presse 18.2.2000 (weiter unten) - von FPOe und OeVP daf�r kritisiert, da� er seine demokratiepolitische Aufgabe als freie Kulturinitiative wahrnimmt. Wir, der Kulturverein KANAL, stellen daher fest: Wir haben 1999 oeffentliche F�rderungen f�r unser Kulturprogramm erhalten und wir werden auch weiterhin Subventionen f�r unser Kulturprogramm beantragen. Diese Subventionen stellen oeffentliche Mittel dar, die f�r die Foerderung von Kunst und Kultur in Verbindung mit echter Demokratie, f�r die Herstellung eines kulturell offenen und diskursiven Klimas in diesem Land verwendet werden sollen. Da in der medial konstruierten Oeffentlichkeit viele Informationen der Demo-AktivistInnen unterrepr�sentiert sind, ist es unserer Ansicht nach nur legitim, hier eine eigene (Teil-)Oeffentlichkeit zu schaffen, um einen Beitrag f�r einen pluralistischen, offenen und basisdemokratischen Diskurs in Oesterreich zu leisten. In diesem Sinne stellen wir derzeit einer unabhaengigen Gruppe von Wiener AktivistInnen Webspace f�r die Webpage http://www.gegenschwarzblau.net zur Verf�gung (nachdem deren Webspace bei GMX gesperrt wurde) und gestalten selbst die Webpage http://www.gegenschwarzblau.net/ooe. Diese Webpages beinhalten nicht nur Informationen �ber die Demo- und Aktionstermine, sondern auch Stellungnahmen unterschiedlichster Gruppen und ein offenes Diskussionsforum. Da diese Internetaktivit�ten durch ehrenamtliche, kostenlose Arbeit geleistet werden und die anfallenden Kosten in einer Gesamth�he von ATS 2.000,- bis ATS 3.000.- durch private Spenden abgedeckt werden, ist die Verwendung von �ffentlichen Subventionen daf�r gar nicht notwendig. Wir sehen unsere Aktivitaeten als eine Initiative im Kontext des Protestes vieler K�nstlerInnen und KulturarbeiterInnen. Wir fordern alle auf, die Widerstandsbewegung in Oesterreich zu unterstuetzen! Nur Solidaritaet und vielfaeltige Formen des aktiven Widerstandes koennen ein Oesterreich schaffen, das soziale Gerechtigkeit, Frieden, gleiche Rechte f�r MigrantInnen, gleiche Rechte f�r Frauen und ein offenes und pluralistisches Kulturklima denkbar macht. Initiative Kulturarbeit, freie Kunst und freie Medien sind hier ganz besonders gefordert. Kulturverein KANAL http://www.servus.at/kanal, [email protected], Tel. 0732/716440 F�r R�ckfragen: Andrea Mayer-Edoloeyi, Tel. 0664/2128761 ---------- Zitat ------------ Das Presse-Online Archiv Erscheinungsdatum: 18.02.2000 Ressort: Wien-Journal F�rderungen f�r die Demo-Webseite: "F�r demokratiepolitische Zwecke" Die Internet-Seite, auf der die Termine der Anti-Regierungs Demonstrationen koordiniert werden, wird von einem �ffentlich subventionierten Verein betrieben. VON BERNHARD BAUMGARTNER LINZ. Die Demonstrationen gegen die schwarz-blaue Regierung waren die ersten, die massiv vom Internet profitiert haben. Eine der Protest-Webseiten, die im Rahmen der Erst�rmung der VP-Zentrale am 1. Februar eingerichtet wurde, entwickelte sich zur "Koordinations-Stelle" f�r die Demo-Termine in ganz �sterreich. Auch die Auslands-Termine wurden auf dieser Seite verlautbart. Inhaber dieser Website ist der Ober�sterreichische Kulturverein "KANAL Schwertberg". "Wir haben unseren Freunden den Webspace zur Verf�gung gestellt", best�tigt Vereins-Obfrau Andrea Mayer-Edoloeyi. Der "KANAL" erh�lt seinen Webspace wiederum vom ober�sterreichischen Kulturverein "servus.at", der es sich zur Aufgabe gestellt hat, anderen Kulturvereinen eine kosteng�nstige Anbindung ans Internet zu erm�glichen. Sowohl der "KANAL Schwertberg" als auch "servus.at" erhalten f�r ihre Aktivit�ten gro�z�gige F�rderungen vom Land Ober�sterreich sowie von der Republik �sterreich. Beim "KANAL" waren es nach eigenen Angaben im Vorjahr 150.000 Schilling vom Land O� und 100.000 Schilling vom Bund. Bei der FP� ist man dar�ber erstaunt: "Wir werden uns ansehen, ob diese Subventionen auch gem�� ihrem Zweck verwendet worden sind" meinte FP-Landesrat Hans Achatz. In der Kulturabteilung des Landes Ober�sterreich zeigt man sich dagegen hinter vorgehaltener Hand emp�rt: "Da werden Ressourcen neben ihrer widmungsgem��en Verwendung auch f�r politische Zwecke mi�braucht. F�r die Demos waren die F�rderungen sicher nicht gedacht", meint ein Referent, der nicht genannt werden will. Ober�sterreichs Landeshauptmann Josef P�hringer (VP) zeigte sich auf Anfrage der "Presse" machtlos. "Alle Subventionen, die dieser Verein bekommen hat, sind ordnungsgem�� abgerechnet worden. Ich kann aber nicht beeinflussen, was die Aktivisten mit den einmal genehmigten Ressourcen sonst noch machen." Fest stehe aber, da� "der Verein f�r die Demonstrationen sicher keinen Schilling vom Land bekommen wird", meinte P�hringer. "KANAL"-Obfrau Mayer-Edoloeyi sieht das anders: "Es ist gerechtfertigt, Kulturf�rderungen auch f�r demokratiepolitische Zwecke zu verwenden. Und dazu geh�ren auch die Demos." Der "KANAL" will auch heuer um F�rderungen ansuchen. -- Andrea Mayer-Edoloeyi ++43 732 716440 NEW Handy 0664 2128761 Kulturverein KANAL & Kulturverein Content Investigation RECENT http://www.gegenschwarzblau.net/ooe # distributed via <nettime>: no commercial use without permission # <nettime> is a moderated mailing list for net criticism, # collaborative text filtering and cultural politics of the nets # more info: [email protected] and "info nettime-l" in the msg body # archive: http://www.nettime.org contact: [email protected]