MagJahrmann on Wed, 17 Jan 96 00:19 MET


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TART PALAVER


**Essays/Statements

Unser Feind, das Internet

- Ethische NETZPRINZIPIEN
Impulsreferate etablieren eine engagierte RL Diskussion, die Im Netz
fortgefuehrt und in Newsgroups konkretisiert wird.
Der Wunsch und die Notwendigkeit zur Entwicklung neuer Terminologien und
originaerer Diskurse wurde evident. Nach den Jahren des Zitierens ist es an
der Zeit und wird durch neue Lebensrealitaeten im elektronischen Netzwerk
und aufgrund internationaler Erfahrungen mit der Praxis regulativer
Eingriffe neue Begriffe, Strukturen und Theorien zu entwickeln. Jeder kann
sich aktiv an dieser Koevolution technischer und Inhaltlicher Verbindungen
beteiligen!

INTERACTIVE PALAVER SECTIONS

Sind "PARALLEL" und "GLEICHZEITIG" Konjunktionen der neuen typisierten
Mediensprache der Netzkultur, so definiert die mehrdimensionale
Kommunikation mit multiplen Interpretationsmoeglichkeiten das PALAVER als
Kommunikations-Metapher fuer die GRAMMATIK INTERAKTIVER ANWENDUNGEN.

Deswegen empfinde ich das PALAVER als die angebrachte Form des Gespr�chs
mit Interventionsmoeglichkeiten auf verschiedenen Ebenen als ideale
Vorausetzung zum Mix in der Medienkueche: Video TAGs, e-mail Anbindung und
zu bestimmten Events Live Online upgedateten, Re(d)aktionen.
PERSONS and SITES: als Ausloeser fuer das Palaver. Das heist links zu
Sites, sowie Rezensionen plus Interviews und persoenlichen Statements
(e-mail Verkehr ..)

HANDLUNGSSTRATEGIEN IM ELEKTRONISCHEN NETZWERK
TYPISIERTE MEDIENSPRACHEN und Konstruktionsprinzipien interaktiver
Applikationen.

Eine VERSCHIEBUNG dessen, was als FESTGELEGTE NORM DER INFORMATION besteht,
wird im allgemeineren breiten Gebrauch des Internets ausgel�st. Mit der
Deformierung dieser Codes werden neue Themen durch VERZEICHNUNG entwickelt.

Nicht die Welt darzustellen sondern Zeichen der bezeichneten Welt zu
beschreiben f�hrt zu einer Theorientwicklung. Im Bezug auf typisierte
Mediensprachen kann dies als Konzept f�r die Inhaltlichkeit der
Kommunkationsstrukturenentwicklung in Netzwerken und interaktiven
Applikationen gesehen werden.

Synopsis:
1. TYPISIERTE MEDIENSPRACHEN und Konstruktionsprinzipien interaktiver
Applikationen.

2. Welche inhaltlichen und formalen Kriterien haben eine Vielzahl von
Websites und interaktiver Anwendungen gemeinsam - welche Typologien und
Grammatiken wurden bereits entwickelt - welche inhaltlichen Prinzipien
haben in diesen Anwendungen ihre Berechtigung?

3. Was sind Kriterien der "Webness", kollektiver Intelligenz, Netzzeit usw.
auch im Hinblick auf Kategorien �ffentlicher Bewertung (ARS) und
allgemeinen Gebrauchs (im Hinblick auf h�ufige Querverweise zu bestimmten
Lieblingssites der internationalen Medienszene)?

Die Erzeugung eines UNRUHEPOTENTIALS durch die Zugaenglichkeit
"persoenlicher" Informationen ist eine der Legitimationen von "USELESS"
WEBSITES. Mit der Deformierung g�ngiger Informations-Codes sollen neue
Themen durch VERZEICHNUNG entwickelt werden. Die Strategie besteht darin,
nicht die Welt darzustellen, sondern Zeichen der bezeichneten Welt zu
beschreiben, um so zu einer Theorientwicklung zu kommen. Durch den Einblick
in Lebenssituationen werden dar�ber hinaus situative Verbindungen zur
Realwelt etabliert. Das Bild der Kaffeemaschine kann zu jedem Zeitpunkt
aktualisiert werden.

"Wired Machines" - tele-robotische Installationen
Bew�sserung, Wachstum etc. des Tele-garden durch einen via Internet
gesteuerten Robotsder University of South California sind von der
koordinierten Aktivit�t der Ben�tzer  im Netzwerk abh�ngig. Handlungen im
virtuellen Raum haben Konsequenzen auf die reale Welt. Diese Site erlaubt
es Einflu� auf die wirkliche Welt an einem anderen Ort zu nehmen. Das
inhaltliche Prinzip der Gemeinschaftsbildung im Netz wird durch die
Effizienz koordinierter Parallelarbeit anstelle von Zusammenarbeit an einem
Projekt offengelegt. Hier wird auf die Entwicklung von "Groupmind"
hingearbeitet, definiert als  gemeinsame �berintelligenz des sich selbst
weiterentwickelnden, wuchernden selbstorganisierten Systems bestehend aus
�ber Links inhaltlich miteinander verbundenen Gruppen von
Internetben�tzern, die bestimmte nachvollziehbare und auch auswertbare
Themen fokussieren.

LEITMOTIVE DER INFORMATIONS- KONSTRUKTION

Was sind aber die STRATEGIEN DER INHALTS- UND INFORMATIONSWEITERGABE,
welche Sondierungen, Hierarchisierungen, Selektionen werden vorgenommen.

Ein Kriterium fuer inhaltlichen Prinzipien von Sites liegt in der Struktur
des  ARACHNOIDEN Netzes aus Knotenpunkten der Information verwoben in eine
Mehrzahl von Zugangspfaden. Nur noch unterst�tzende  Agenten k�nnen ein
Gefuehl der Orientierung im Netz herstellen. Diese Subjekte ohne Koerper
nehmen industriell Sondierungen, Hierarchisierungen und Selektionen vor -
neu, inhaltlich reich, grafisch cool, ungew�hnlich und hilfreich- soviel zu
�blichen Hierarchisierungsstrategien der Subjekte ohne K�rper!
Search Engines, Suchen und Finden nach verschiedenen Parametern, werden an
den Zugangspfaden zur Information verst�rkt durch F�HRTENLEGER und
intelligente Informationsfilter abgel�st.

METAPHERNBASIERENDE TYPOLOGIEN

Die "analogen" Metaphern "Infobahn" und digitale "Stadt" funktionieren f�r
den Aufbau einer digitalen �ffentlichkeit in Virtual Communities als
mentale Modelle einer produktiven Formel. Nicht nur in Berlin,
http://www.is.in-berlin.de:80/, und Amsterdam,
http://www.dds.nl/plein/centraal/,  wird digitaler Konstruktivismus in
einem st�ndig umgebauten System mit offenen Stra�en und l�stigen
Baustellen, http://www.t0.or.at/~max/index.htm, praktiziert. Netzimmanente
Regeln und Gebr�uche richten sich hier an referentiellen Grammatiken auf
"Real Life" aus.

Zur Schaffung einer Parallelwelt aus fl�ssiger Software benutzt
etoy.INTERNET-TANK, http://www.atnet.co.at/etoy.internet-tank/,
Informations-Realit�ts-tanks im Internet. Der digitale Fingerprint wird
mittels eines Identity-freezers vorgenommmen und im digitalen Ice f�r 100
Jahre bewahrt. Der Identit�tserweichung durch die Aufl�sung der
K�rperlichkeit wird begegnet.

Ad: METAPHORICAL LANGUAGES
"Metaphern als konkrete strategische Frage: sozio-spatiale Metaphern
digitaler Staedte und elektronischer  Superhighway"

Korrespondierend mit den MAMAX-Arbeiten auf Massenspeichern entsteht die
NonInformation WWWsite (nicht zu verwechseln mit noniformativen Bildern)
URL: http:www.t0.or.at/~max indem wir die Metapher BAUSTELLE im Kontext von
digitalen St�dten, wie nun auch Wien.at benutzen. Diese Elemente wie
BLOCKER, A-NULLER und STAUZONE sind Arbeiten zu INFOBAHN METAPHERN.
BAUSTELLE ist ein mentales Modell zu analogen historischen Metaphern, das
als produktive Formel an der Emanzipation von bislang zur
Informationsstrukturierung notwendigen Bildern montiert.

Ladeblinken auf t0, animierte Header beim sybirischen Kommunikationsprojekt
und stimulierendes Non-Informationsblinken  in den Gruben der Baustelle
geben Einblick in elektronische Konstruktionsprozesse und Befindlichkeiten.
Intuitiv wird enigmatisches Multimedia produziert, als Antipode zur
Helpfullness a la Bill Gates, die Menschen f�r Computer leichter zu
gebrauchen macht!

PERSONELLE METAPHERN und Trainingsr�ume zur NETZKRITIK
Aspekte der aktuellen Diskussion zur elektronischen Kommunikations-Kultur.

Metaphorische Interfaces koennen aus persoenlichen Handlungsstrategien
entwickelt werden. Der Gedanke an hyroglyphische Repraesentationsformen,
die also vormals "schriftbeherrschte Landschaften als geistige Realitaet"
modellieren koennten, scheint nur marginal verbreitet: Denn Hyperlinks
koennen auch BILDKONZENTRATIONEN entlang eines referentiell-emotiven
Zeichentyps sein
Jedenfalls zeigt sich da� SICKERN, MISCHEN UND DREHEN ZEITGEMAE�E
PROZEDUREN DIGITALER (NET)VISION sind, denn Grammatiken, sind diese
formalen Strategien gewi� noch nicht.

Das Format des Netzs simuliert INTERAKTIVE TV- OBERFL�CHEN und freien
Zugang zu �sthetische Produktionsm�glichkeitem (etwa durch die potentielle
Produktion immer neuer Bild�berlagerungen durch Mausbewegungen oder
Soundgames).

Freir�ume in der elektronischen Kultur f�r experimentelle Prozesse zu
schaffen und zu benutzen ist auch einer der Hauptbereiche optionaler
Netzarbeit:

Mutiert das Netz wieder zum offenen Medium!
Die EGALISIERUNG �STHETISCHER OBERFL�CHEN mit individuellem k�nstlerischen
Anspruch wird durch das Angebot eigener Html-Editoren ermoeglicht! Der
EXPERIMENTELLE GEBRAUCH PERSOENLICHER METAPHERN angebunden an kollektive
Codices und Bildkonzentrationen als Navigationswerkzeuge wird verst�rkt -
frei von zu vermittelndem Inhalt, fuellt virtuelle Handels-raume auf und
weicht die Grenzen des Massennetzes durch Usereinbindung auf!

SOZIOKULTURELLE RELEVANZ zur Entwicklung medialer Kommunikationsformen
haben auch Sites wie "The PPhP Homepage Generator",
http://www.clever.net/~phrantic/phpform.html. Die Individualisierung
medialer Oberfl�chen ist die Folge.

Durch diese konzeptuell subversiven Denkformen, von der Phantom Avantgarde
der Netzwerkkultur zur �berformung gebracht, wird Mi�trauen gegen�ber zuvor
geltenden Referenzen ausgel�st!

INTERFICTION/HYPERMEDIA/ STRANO - reale Netzpolitk in Kooperation und
Vergleich  (Summarische Events on Xs4all und Ethik)

SYNOPSIS und KONTEXTUALITAEt von Internet-Festivals und Sites

Bhttp://www.xs4all.nl>Scientology cult attacks XS4ALL! - aktuelle Angriffe
auf die Autonomie der Netzwerke, versuche der Zensurierung und des
regulativen Eingriffs sind nicht nur bei INTERICTION KASSEL, kurz zuvor bei
HYPERMEDIA SALZBURG diskutiert worden sondern sind auch Zentrum der
Diskussionen, Praesentationen bei Next 5 Minutes, Tactical Media
Conference, AMSTERDAM.

Wir diskutierten ethische Prinzipien zu XS4all, die in einer Newsgroup
weiterentwickelt und publiziert werden: eine urgente Fragestellung vor
allem auch im Hinblick auf �sterreich, wenn man das fatale politische
Bewu�tsein gegen�ber elektronischen Medien bedenkt, da� in starkem Kontrast
zu einer aktiven Medienszene steht:

HYPERMEDIA Arbeitskreis, Diagonale Salzburg, das aktuelle Projekte des
unabhaengigen oesterreichischen Mediendiskurses, kuratiert von Konrad
Becker, (http://www.t0.or.at/~diagonale). Wir erstellten als  MOO von
aktiven Kulturarbeitern (mit Knowbotic Research/Koeln, Frans Feigl/ Netband
amsterdam, Marie luise Angerer, Wofgang Zinggl, Thomas Seifert, Robert
Adrian X, Konrad Becker/t0, Gerin Trautenberger) unter dem Titel MISERA
MEDIA ein Positionspapier, das Politikern �ffentlich pr�sentiert wurde, zur
Entwicklung eines Kataloges der Netzgesellschaft, das die Stellung
zeitgen�ssischer Massen-Netzwerke analysiert und konkrete Forderungen nach
XS4all enth�lt.

Die Forderungen und  Inhaltlichkeiten dieses Papiers brachten
Uebereinstimmung mit den internationalen Punkten:  1. XS4all (Grundrecht
auf Information - vgl. Bibliotheken/Hardwarestationen im oeffentlichen
Raum/ Entwicklung der digitalen Informationskultur)
2. Bildung und Erziehung/Vermittlung von strukturellem Wissen zur
Orientierung und Handlungsfaehigkeit im Cyberspace
3. The right to know besonders bezueglich oeffentlichen Datenbestaenden,
Gesetzzgebungsvorgaengen basierend auf einer Veroeffentlichungspflicht, um
demokratische Vorgaenge transparent zu machen!
4. Medienrechtspolitik - Notwendigkeiten eines spezifischen
Telekommunikationsrechtes, das Netzprovider nicht fuer Inhalte ihrer Kunden
zur Verantwortung ziehen kann.
5. Kulturwissenschaftliche Forschungsprojekte
nicht um Kunst nuetzlich genug erscheinen zu lassen, sondern um Freiraume
innerhalb zunehmend kommerzialisierter und regulierter Netze fuer
experimentellen Umgang in Versuchsanordnungen als Option bzw. Alternativen
zu Industriestandards zu entwickeln.

Love & Tactics

                                        Margarete Jahrmann, MAMAX Vienna

MAMAX
Moswitzer/Jahrmann
BAUSTELLE URL: http://www.t0.or.at/~max/