herwig turk on Fri, 7 Apr 2000 13:57:18 +0200 (CEST) |
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[rohrpost] aktion gegen den Kulturberater von J.Haider |
genauere informationen zur person von andreas m�lzer finden sie unter www.ewigesarchiv.at/kulturberatung INITIATIVE DER K�RNTNER KULTURSCHAFFENDEN SOFORTIGE PRIVATISIERUNG VON "KULTURBERATER" M�LZER! Ein rechtsextremer Journalist in der Rolle des "Kulturberaters" oder "Kulturbeauftragten" des K�rntner Landeshauptmannes schadet dem Ansehendes Landes, ist eine Provokation f�r jeden demokratisch denkenden Menschen und stellt eine gezielte Br�skierung der Kulturschaffenden dar. Die unterzeichnenden Personen fordern deshalb den Landeshauptman von K�rnten, Dr. J�rg Haider auf, Andreas M�lzers von seiner Funktion als "Kulturbeauftragter" bzw. "Kulturberater" zu entbinden. Die Begr�ndung daf�r ist: 1) Andreas M�lzer verbreitet als Journalist und Publizist eindeutig rechtsextremes Gedankengut. Rassistische und deutschnationale Ansichten geh�ren zum Standardrepertoire seiner Aufs�tze. Seine Warnung vor drohender "Umvolkung" durch Einwanderung oder vor der Gefahr eines "brasilianischen Modells" in Europa als die "v�llige ethnisch-kulturelle Vermischung und Nivellierung auf dem simpelsten zivilisatorischen Nenner" sind nur zwei Beispiele einer langen Reihe inakzeptabler �u�erungen. Da� M�lzer k�rzlich als Chefredakteur der rechtsextremen Zeitschrift ZUR ZEIT wegen Verhetzung (� 283 StGB) angezeigt wurde, ist die logische und l�ngst f�llige Konsequenz seiner Aktivit�ten, die seit langem hinl�nglich dokumentiert sind. Die Einsetzung M�lzers als "Kulturberater" der Landeshauptmannes stellt eine Aufwertung und politische Legitimierung rechtsextremer Positionen dar und schadet dem Ansehen K�rntens und dar�berhinaus auch der gesamten Republik. 2) Als Kolumnist der "Kronen-Zeitung" l��t Andreas M�lzer (bisweilen auch unter dem Pseudonym NORICUS) keine Gelegenheit aus, mi�liebige K�nstlerInnen und Kultureinrichtungen anzugreifen und zu denunzieren. So war er an der Medienkampagne gegen Cornelius Kolig ma�geblich beteiligt. Wer von Kunstwerken als "Schmiererei" oder "Analkunst" schreibt, die Kunst als "Hure" und zeitgen�ssische K�nstler als "Zirkusdirektoren", "Sensibelchen", "Gro�poetinnen" etc. bezeichnet, stellt nur seine Ressentiments gegen die moderne Kunst unter Beweis und hat sich f�r die Funktion eines "Kulturberaters" l�ngst selbst disqualifiziert. 3) Andreas M�lzer ist als "Kulturberater" unmittelbar in die Entscheidungen �ber die Kulturf�rderungen des Landes K�rnten eingebunden. F�rderungsansuchen werden von ihm bewertet. Er vertritt immer wieder den Kulturreferenten bei Gespr�chen mit Kulturschaffenden und �bt so eine quasi "amtliche" Funktion aus ohne jedoch daf�r formell legitimiert zu sein. Es ist dies eine demokratiepolitisch �beraus bedenkliche Konstellation. Au�erdem n�tzt M�lzer die ihm im Rahmen seiner T�tigkeit zug�nglichen Informationen - etwa aus Subventionsansuchen, die an die Kulturabteilung gerichtet sind - f�r Glossen und Kommentare in der "K�rntner Krone". Hier liegt, wenn schon nicht eine Verletzung des Amtsgeheimnisses, so doch eine unertr�gliche Vermischung unvereinbarer Funktionen vor. Subventionswerber bei der Kulturabteilung der K�rntner Landesregierung haben, solange Herr M�lzer als 'Berater' des Kulturreferenten t�tig ist, zu gew�rtigen, da� ihre Ansuchen - noch ehe sachlich dar�ber entschieden wurde - von ebendiesem Herrn M�lzer in der 'K�rntner Krone' h�misch kommentiert werden. 4) Es mag das Recht eines Landeshauptmannes sein, sich von Konsulenten seines Vertrauens beraten zu lassen, im Falle M�lzer ist allerdings nicht einzusehen, da� dies mit nicht unbetr�chtlichen �ffentlichen Mitteln geschieht (Jahreshonorar 360.000.-). Immerhin definiert das K�rntner Kulturf�rderungsgesetz das K�rntner Kulturgremium als die eigentliche (mit Experten aus der Kulturszene besetzte) Beratungsinstanz des Kulturreferenten bzw. der Landesregierung. Die Funktion eines zus�tzlichen "Kulturberaters" ist in den Bestimmungen nicht vorgesehen. Die Installierung eines mit weitreichenden Kompetenzen ausgestatteten Beraters bedeutet daher de facto eine Abwertung des Kulturgremiums und eine Aush�hlung des K�rntner Kulturf�rderungsgesetzes. 5) Sollte der Landeshauptmann allen Einw�nden zum Trotz an Andreas M�lzer als "Kulturberater" festhalten, mu� dies nicht nur als Eingest�ndnis eigener fachlicher Defizite und als bewu�te Provokation gewertet werden, sondern auch als Versuch, rechtsextreme Positionen salonf�hig zu machen und politisch zu legitimieren. Mit meiner Unterschrift schlie�e ich mich der Forderung nach einer Enthebung Andreas M�lzers von seiner Funktion als "Kulturberater" oder "Kulturbeauftragter" des Landeshauptmannes von K�rnten an. NAME: ANSCHRIFT: E-Mail-Adresse: (an: [email protected]) ---------------------------------------------------------- # rohrpost -- deutschsprachige Mailingliste fuer Medien- und Netzkultur # Info: [email protected]; msg: info rohrpost # kommerzielle Verwertung nur mit Erlaubnis der AutorInnen # Entsubskribieren: [email protected], msg: unsubscribe rohrpost # Kontakt: [email protected] -- http://www.mikro.org/rohrpost