florian schneider on 23 Jul 2000 10:12:33 -0000 |
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[rohrpost] 3. antirassistisches Grenzcamp in Forst |
From: "Forschungsgesellschaft Flucht und Migration e.V. (FFM)" <[email protected]> Presseerkl�rung des 3. antirassistischen Grenzcamps Trotz aller Felsbrocken, die uns in den Weg gelegt werden und wider die unterschiedlichsten Ger�chte: Wir halten an Forst als Veranstaltungsort fest. Wir nehmen das Handlungskonzept Tolerantes Brandenburg ernst und fordern die darin geforderte Zivilgesellschaft auf, sich zu zeigen und nicht auf der Ebene zu verharren, die von den Nazis vorgegeben wird oder sich dieser gar unterzuordnen. Die Angst, dass auf dem Boden von Forst ein Konflikt zwischen uns und den Rechten t�tlich ausgetragen wird, verkennt die Struktur von Nazis, die vor St�rkeren eher kuscht. So geschehen bei den beiden letzten antirassistischen Camps in Sachsen. Sie greifen vermeintlich Schwache oder aus dem Hinterhalt an. Wir wissen uns und auf das Camp kommende Fl�chtlinge zu sch�tzen und haben keinerlei Interesse, den Nazis durch Beachtung gesellschaftliche Anerkennung zu geben. Das Camp, das sich v.a. auch gegen den institutionellen Rassismus wendet und thematisiert, erf�hrt jetzt schon und vielleicht sogar durch die Weigerung des B�rgermeisters der Stadt Forst, uns einen Platz zur Verf�gung zu stellen, breite Unterst�tzung wie z.B. - von Claudia Roth, Menschenrechtsbeauftragte des Deutschen Bundestages, - Marie-Luise Beck, Ausl�nderbeauftragte der Bundesregierung - sowie Unterst�tzung aus Brandenburg, von den Gewerkschaften, �ber die PDS, B�ndnisse gegen Rechts u.v.m. Die Angst vor Chaos und Bedrohung in Forst nehmen wir ernst. Sie basiert jedoch auf einem Bild, das eine kriminellen Energie behauptet, die das letzte Camp in Zittau entwickelt haben soll. Nat�rlich gab es viele Demonstrationen in der Stadt, tauchte hier und da ein Aufkleber wie auch gespr�hte Parolen auf. Die historische Bimmelbahn wurde auf der Strecke gestoppt und mit Transparenten geschm�ckt, die auf die Situation der Fl�chtlinge aufmerksam machten... Dieses Land, - in dem es allt�glich geworden ist, dass fremd- und andersaussehende Menschen �berfallen, verletzt und sogar ermordet werden, - wo Antisemitismus f�r einige schon wieder zum guten Ton geh�rt, - und Menschen nach Brauchbarkeit sortiert werden; die einen erhalten green cards, die anderen werden ausgehungert oder abgeschoben ein solches Land muss zivilen Ungehorsam aushalten k�nnen. Vor allem dann, wenn es sich ein Handlungskonzept wie das Tolerante Brandenburg auf die Fahnen geschrieben hat. Die einzelnen B�rger und B�rgerinnen von Forst haben nichts zu bef�rchten. Deswegen finden wir es auch unangemessen, dass das traditionelle Strandfest in Gro� Jamno nur wegen uns abgesagt wird- au�er es gibt andere Gr�nde und wir sind nur vorgeschoben. Wir w�rden uns freuen, wenn wir genauso wie die Fl�chtlingskarawane 1998 in Forst willkommen gehei�en werden. Dieses antirassistische Camp ist f�r die Stadt eine weitaus bessere Reputation als das peinliche EXPO-Projekt Telecity. Besonders wichtig ist uns: - Eine sich demokratisch gebende Gesellschaft darf ihre Handlungsweisen nicht von Nazis diktieren lassen. - Es existiert eine breite bundesweite und auch brandenburgerische Unterst�tzung. Wir freuen uns trotz alledem auf Forst. Wir laden am 26. Juli 2000 um 15 Uhr in Forst zu einer Pressekonferenz ein. Ort: B�rgerzentrum, Kleine Amtstr.1 Raum 15 Kontakt : 0178-4078840 oder 0173-9458254 oder 0173-4416570 e-mail: [email protected] mit freundlichen Gr��en die Pressegruppe des Grenzcamps ---------------------------------------------------------- # rohrpost -- deutschsprachige Mailingliste fuer Medien- und Netzkultur # Info: [email protected]; msg: info rohrpost # kommerzielle Verwertung nur mit Erlaubnis der AutorInnen # Entsubskribieren: [email protected], msg: unsubscribe rohrpost # Kontakt: [email protected] -- http://www.mikro.org/rohrpost