f, on 9 Feb 2001 23:55:29 -0000 |
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[rohrpost] symposion in wien: der preis der freiheit |
sorry for cross-postings! DER PREIS DER FREIHEIT ZUR POLITISCHEN �KONOMIE VON ZENSUR http://www.secession.at/symposium/ SYMPOSIUM, 23. - 25. FEBRUAR, 2001 Obwohl Zensur als staatliche Institution im neoliberalen Weltgef�ge weitgehend verschwunden zu sein scheint, hat sie nicht nur als Schlagwort �berlebt - das zeigen die Diskussionen �ber K�rzungen �ffentlicher F�rderungen f�r regierungskritische Institutionen ebenso wie die Auseinandersetzungen um antisemitische und pornografische Websites. Unter dem Begriff "Zensur" lassen sich daher verschiedene Praktiken zur Regulation von �ffentlichkeit zusammenfassen, denen allerdings nicht mehr mit eindeutigen moralischen Wertungen - "gute" Freiheit gegen "b�se" Zensur - beizukommen ist. Gerade die gro�en revisionistischen Debatten der letzten beiden Jahrzehnte, die die Neue Rechte losgetreten hat, zeigen, wie sehr sich die politischen "Vorzeichen" von Freiheit und Unterdr�ckung ge�ndert haben und dass diese Begriffe nicht unabh�ngig von politischen Inhalten zu diskutieren sind. Im Namen welcher Freiheit und Wahrheit geht es also gegen welche Unterdr�ckung? Programmatisch der Freiheit der Kunst verpflichtet, hat die Secession eben einen Prozess, den ein FP�-Politiker wegen eines Bildes von Otto M�hl gegen sie angestrengt hat, h�chstgerichtlich verloren. �ber diesen konkreten Anlass hinaus will das Symposium Der Preis der Freiheit einerseits juristische und �konomische Einsch�chterungspolitiken im Kontext des rechten Kulturkampfs thematisieren und andererseits politische Positionierungen in den Auseinandersetzungen um Zensur formulieren. Ausgehend von der Frage, wie Freiheitsanspr�che und Verbotshandlungen innerhalb sich rasch ver�ndernder Wahrheitsregime und Sichtbarkeitspolitiken verhandelt werden, sollen konkrete Handlungsoptionen jenseits moralischer Emp�rung reflektiert werden. Im Zentrum stehen dabei antinationale Perspektiven, da gerade in den Konstruktionen einer spezifisch �sterreichischen "Kulturnation" vieles an impliziter Komplizenschaft zwischen sozialdemokratisch-"josefinistischer" und rechter Kulturpolitik zu verorten ist. Die sich daraus ergebenden Schwierigkeiten und Ambivalenzen pr�gen auch nach einem Jahr schwarz-blauer Regierung die Debatten des "kulturellen Widerstands" zwischen bzw. jenseits von Boykott und Normalisierung. ---------------------------------------------------------- # rohrpost -- deutschsprachige Mailingliste fuer Medien- und Netzkultur # Info: [email protected]; msg: info rohrpost # kommerzielle Verwertung nur mit Erlaubnis der AutorInnen # Entsubskribieren: [email protected], msg: unsubscribe rohrpost # Kontakt: [email protected] -- http://www.mikro.org/rohrpost