| raum3 on Fri, 30 Nov 2001 12:44:58 +0100 (CET) |
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| [rohrpost] <raum3> samstag 1.12. 21:00 die kinder von godard und coca-cola |
kino raum 3 -- ziegelstrasse 20 -- 10119 berlin -- http://bootlab.org/raum3/
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kino raum 3 DIE KINDER VON GODARD
ziegelstrasse 20 UND COCA-COLA
10119 berlin
Ce n'est qu'un debut. Er
samstag schrieb mir: Man sagte:
1. dezember 2001 1968: das ist nur ein
21:00 uhr Anfang. Und jetzt sagt
man: 1968, das ist nur
ROLUX PR�SENTIERT ein Anfang von einem
EINEN FILM DER A.S.AMBULANZEN Ende gewesen. Und man
DIE KINDER VON GODARD UND COCA-COLA sagt, da� 1968 der
letzte Versuch einer
deutschland politischen Revolution
1998/2001 gewesen, und da� dieser
86 minuten Versuch gescheitert sei.
Und sagt dann, gerade
+ vorfilm davon seien wir die
+ nachfilm Kinder.
+ bar
Er schrieb mir: Die
die kinder von godard und coca-cola ist eine aus Revolution stirbt nicht
verschiedenen sorten zweckentfremdeten materials an Bleivergiftung. Wenn
zusammengesetzte verfilmung der gesellschaft des die Revolte von 1968
spektakels von guy debord, urspr�nglich herge= gescheitert ist, dann
stellt anl�sslich der dreissigsten wiederkehr ist sie erfolgreich
von "1968" und im herbst diesen jahres auf ein= gescheitert. Erfolgreich
ladung neu geschnitten. die gezeigte version gescheitert, indem eine
versteht sich als endg�ltig und ersetzt somit jede ihrer politischen
die beiden vorherigen. Forderungen als
kulturelle erf�llt
die a.s.ambulanzen arbeiten seit 1993 an texten wurde. Das Private ist
und bildern zur kritik neuer medien, deutscher das Politische. Die
ideologien und warenf�rmiger beziehungen aller Poesie soll von allen
art. demn�chst erscheint ein lehrfilm mit dem gemacht werden. Arbeitet
titel deutschland gegen die geschichte 3:2 nie. All das ist vorbei
(Berlin 2002, 2 x 45 Minuten, s/w und Farbe). und herrscht, l�ngst,
fast �berall.
vor dem besuch des filmes laden wir dazu ein,
den f�r den mittag angek�ndigten naziaufmarsch Er schrieb mir: Und so
zu verhindern, z.b. ab 10:30 uhr am hackeschen war 1968 nur der Anfang
markt oder ab 12:00 uhr am bahnhof friedrich= vom Ende der Politik,
strasse. wie wir sie kannten, und
der Beginn der
Kulturalisierung all
dessen, was zuvor
politisch gewesen war.
Unter dem Pflaster liegt
- der Muff von drei�ig
Jahren, und gegen den
findet eine permanente
Revolution in den
Marketingabteilungen
statt. Nichts ist
unm�glich. Das Sch�nste
an Moskau ist McDonalds.
Ce n'est qu'un debut. Er
schrieb mir: Man sagte:
1968: das ist nur ein
Anfang. Und jetzt sagt
man: 1968, das ist nur
der Anfang von einem
Ende gewesen. Und man
sagt, da� 1968 der
Angriff der Kritik auf
die Warenform gewesen
sei, und der Sieg der
Warenform �ber die
Kritik.
Les enfants de Marx et
Coca-Cola. Le fond de
l'air est rouge. Er
schrieb mir: Wenn die
Revolte von 1968
gescheitert ist, dann
ist sie erfolgreich
gescheitert. Erfolgreich
gescheitert, indem ein
jedes Feld ihrer Kritik
in ein Marktsegment
verwandelt wurde, und
die angebliche
Arbeiterklasse in eine
Zielgruppe. Kein Stre�,
keine Termine. Wir
m�ssen noch die Videos
zur�ckbringen.
Er schrieb mir: Und so
war 1968 nur der Anfang
vom Ende der Kritik, wie
wir sie kannten, und der
Beginn der
Spektakularisierung all
dessen, was zuvor
kritisch gewesen war.
Unter dem Pflaster liegt
der Strand, aber unter
dem Strand liegt wieder
das Pflaster. Die
Geschichte wiederholt
sich als Farce, aber die
Farce wiederholt sich
als Geschichte.
Ce n'est qu'un debut. Er
schrieb mir: Man sagte:
1968: das ist nur ein
Anfang. Und jetzt sagt
man: 1968, das ist nur
der Anfang von einem
Ende gewesen. Und man
sagt, da� 1968 der
Angriff der Gegenwart
auf die �brige Zeit -
und der Sieg der �brigen
Zeit �ber die Gegenwart
- gewesen sei.
Du sollst dir kein Bild
machen von der
Revolution. Die
Revolution wird nicht
repr�sentiert worden
sein. Er schrieb mir:
Wenn die Revolte von
1968 gescheitert ist,
dann ist sie tats�chlich
gescheitert.
Gescheitert, indem das
Ereignis, als das sie
sich ereignet hat, in
seiner eigenen
Repr�sentation restlos
aufgegangen ist. Nicht
ohne Rest, aber der l��t
sich nicht zeigen. Ceci
n'est pas un film. Ein
Film, den noch niemand
gemacht hat.
Er schrieb mir: Und nur
so war 1968: der Anfang
und das Ende dieses
Ereignisses, und der
Beginn der
Repr�sentation all
dessen, was sich
ereignet hatte, als all
das, was 1968 einmal
gewesen sein w�rde, und
wozu 1968 mittlerweile
geworden ist. Unter dem
Pflaster liegen wir am
Strand, graben nach
Steinen, bewegen uns im
Volk wie der Fisch in
den G�ngen eines
Maulwurfsbaus, liegen
wie die Schlange am
Strand und blicken auf
die W�ste, die vor uns
liegt.
Eine W�ste durchqueren
zu m�ssen, das ist nicht
schlimm. Schlimm ist es,
in einer W�ste geboren
zu werden.
DIE KINDER VON
SCHLINGENSIEF UND
ISOSTAR
Mag sein, da� ich
fl�chte. Aber w�hrend
der ganzen Flucht suche
ich nach einer Waffe.
Ce n'est qu'un debut -
continuons le combat. Er
schrieb mir: Man sagte:
1968: der Kampf geht
weiter. Und jetzt sagt
man: 1968, das sei gar
kein Kampf gewesen, und
sagt dann, er sei zu
Ende und wir alle h�tten
ihn gewonnen, und da�
unser wichtigster
Rohstoff heute die
Information sei, und da�
um deren Verteilung die
Kriege der Zukunft
gef�hrt werden.
Doch das sind immer
bereits die Kriege der
Gegenwart, und gef�hrt
werden sie um die
Verteilung der
Geschichte. Information:
das ist die Poesie der
Macht. Er schrieb mir,
da� er sich noch einmal
die Bilder von 1968
angesehen, und dann
mehrmals versucht habe,
sie von den anderen
Bildern zu trennen, aber
das sei nie gelungen. Er
w�rde sie eines Tages zu
einem endlosen Videoband
zusammensetzen, aber
zuvor auf dieses Band
nur Schwarz aufnehmen.
Wenn man in den Bildern
nichts gesehen hat, wird
man auch das Schwarz
nicht mehr sehen.
Wer erinnert sich noch
an all das? Die
Geschichte wirft ihre
leeren Flaschen aus dem
Fenster. Aber zu einer
anderen Zeit werden sie
an einem anderen Ort
wieder an Land gesp�lt.
Er schrieb mir: In
dieser W�ste besteht
weder zur Furcht noch
zur Hoffnung Anla�, nur
dazu, neue Waffen zu
suchen. Und nach einem
Pfeil, um ihn aufzuheben
und bis an das Ende der
W�ste zu schie�en, wo
ihn jemand findet und
weitertr�gt. J'ai tout
oubli�, sauf que,
puisqu'on me ramene �
z�ro, c'est de l� qu'il
faudra repartir.
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