[rohrpost] Umgebung Frankfurt Dienstag 22

"Meine Thematisierung von "Lost Media" w�hlt eine andere Perspektive: also nicht, ob/warum/wieviel auf sterbende Medien gespeicherte Inhalte verlorengehen oder �ber leben - sondern: Warum bestimmte, komplett traditionelle, haptische dreidimensionale Dinge durch die potentielle Verwesung der Medien neu und wiederaufgewertet und damit erst recht (�ber)leben werden. An der zuk�nftig ortlosen , vernetzten Arbeitswelt (K�rper-B�ro, Info-K�rper) wird die These er�rtert, da� die "anfa�baren" Gegenst�nde nicht einfach rekonstruiert werden, sondern als Platzhalter der subjektiven Selbstvergewisserung des "Ich-bin-noch-da" fungieren. Es geht nicht mehr um die Dinge selbst, sondern um das Festhalten der Ding-Orte, damit das Individuum nicht selbst in der immateriellen Fl�chtigkeit der Medien verschwindet. Die analysierten Platzhalter, die dieses Begehren erf�llen, sind 2 im herk�mmlichen Sinne Arbeitsobjekte - Schreibtisch, Computer - und 2 scheinbar disfunktionale Kitschobjekte - Topfpflanze und Urlaubspostkarte."

Uta Brandes war in ihrem fr�heren Leben u.a. Herausgeberin der experimentellen Zeitschrift "Zweitschrift", wissenschaftliche Mitarbeiterin der Universit�t Hannover, stellvertretende Leiterin eines Forschungsinstituts, stellvertretende Staatssekret�rin f�r Frauenangelegenheiten in Hessen, Initiatorin des Schweizer Design Center und Direktorin des Veranstaltungs- und Medienbereichs in der Bonner "Bundeskunsthalle". Jetzt ist Sie Professorin f�r qualitative Designforschung sowie Gender und Design am K�lner Fachbereich Design, Autorin und Mitbegr�nderin des "St. Moritz Design Summit".