Karin Wenz on Thu, 24 Jan 2002 17:15:15 +0100 (CET) |
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[rohrpost] Kassel: Kongress der Deutschen Gesellschaft fürSemiotik (19-21.7.) |
Call for Papers: 10. Internationaler Kongress 19.-21.7.2002 Universität Gesamthochschule Kassel (Standort Holländischer Platz) und Wissenschaftliches Zentrum für Kulturforschung der Universität Kassel Körper - Verkörperung - Entkörperung Body - Embodiment - Disembodiment Die Körperlichkeit der Zeichen ist ein Thema, das seit der kognitiven Wende der Semiotik immer mehr zum Gegenstand zeichentheoretischer Reflexion geworden ist. Nachdem der semiotische Strukturalismus lange Zeit das Dogma von der Arbitrarität der Zeichen überbetont hatte und in den Zeichen nur Strukturen und abstrakte Relationen zu erkennen vermochte, wird heute mehr und mehr nach der Materialität, der Leiblichkeit, der Körperlichkeit der Zeichen gefragt. Die Körperlichkeit der Zeichen zeigt sich nicht nur in der nonverbalen und paralinguistischen Kommunikation, wo der menschliche Körper selbst zum Zeichenträger, zur Verkörperung von Zeichen und Botschaften wird, sondern auch in den Prozessen der kognitiven und damit körperlichen Verarbeitung aller akustischen, visuellen und anderen Zeichen und Signale im Umfeld der Zeicheninterpreten. Die Frage nach dem Wesen der Zeichenkörper und der Verkörperung von Zeichen stellt sich sowohl für die Angewandte Semiotik, die konkrete Formen der Körperlichkeit von Zeichen untersucht, wie für die Theoretische Semiotik, welche das Wesen der Zeichenträger bei der Entwicklung adäquater Modelle der Zeichen zu bestimmen hat. Kaum von der semiotischen Forschung entdeckt, droht an der Schwelle zum dritten Jahrtausend die Körperlichkeit und Verkörperung der Zeichen bereits zu einem Thema der Vergangenheit zu werden. Angesichts der Virtualität der Zeichen sowie der Möglichkeiten der Simulation der Körper in den neuen Medien und in Anbetracht der Zukunftsperspektiven für veränderte Formen der Körperlichkeit der Zeichen in bioinformatischen Konstrukten künstlichen Lebens und in den Symbiosen der Zeichenverarbeitung, die sich zwischen menschlichen Körpern und Robotern abzeichnen, stellt sich heute die Frage nach der Entkörperung der Zeichen und deren Konsequenzen für die Prozesse der Semiose. Nicht zuletzt ist wegen der immer größer werdenden Beanspruchung der Umwelt und ihrer natürlichen Ressourcen durch die Materialität der Zeichen die Entkörperung der Zeichen auch ein ökosemiotisches Gebot der Zukunft. Zu Referaten über dieses Rahmenthema und zu Vorschlägen über die weitere thematische Gestaltung des 10. Internationalen Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Semiotik lädt die Kongressleitung hiermit ein. Aktuelles zum Programm wird auch in der Zeitschrift für Semiotik bekannt gegeben. Ferner gibt die Website der DGS (http://www.semiotik.org) Auskunft über den jeweils aktuellen Stand der Kongressplanung. Vorläufige Informationen gibt auch die DGS Geschäftsführung, Frau Gisela Röller Tel./Fax 00441-486191, e-mail [email protected]. Der Kongress findet im Jahr der Documenta 11 statt, so dass auf die Notwendigkeit der frühzeitigen Anmeldung hingewiesen werden muss. Anlässlich des Kongresses schreibt die DGS einen mit DM 5.000,- dotierten Förderpreis Semiotik für Nachwuchswissenschaftler aus. Informationen hierzu wurden auf einem Plakat veröffentlicht und sind auch bei der DGS Geschäftsführung erhältlich. Organisatorisches: Teilnahmegebühren: Teilnahme incl. aller Tagungsunterlagen: DGS-Mitglieder: 40,-Euro Nichtmitglieder: 50,-Euro Student(inn)en: 25,-Euro Die Teilnahmegebühren für studierende und erwerbslose DGS-Mitglieder, die ein Referat halten, trägt die DGS. Abstracts von möglichen Referaten innerhalb der bereits angekündigten Sektionen senden Interessierte bitte bis 15. April 2002 an die Sektionsleiterinnen und -leiter. Der Umfang eines Abstracts sollte 2000 bis 3000 Zeichen nicht überschreiten. Vorschläge für neu einzurichtende Sektionen und für Referate, die sich keiner der bisher angekündigten Sektionen zuordnen lassen, bitte an die Kongressleitung. Termine und Anmeldung: Voraussetzung für die Aufnahme eines Referates in das Kongressprogramm ist die Anmeldung zum Kongress, das Einreichen eines Abstracts bis zum 15. April 2002, sowie die Annahme dieses Beitrages durch die Sektionsleitung bzw. die Kongressleitung. In das Programm aufgenommene Referate werden in der Programmvorschau in der Website der DGS (http://www.semiotik.org) veröffentlicht, die über den jeweils aktuellen Stand der Kongressplanung Auskunft gibt. Auskunft geben auch die jeweiligen Sektionsleiter. Zur besseren Planung werden alle, die an einer Teilnahme interessiert sind, um frühzeitige Kontaktaufnahme mit den Sektionsleitern oder der Kongressleitung gebeten (Interessenbekundung, Vorschlag eines Beitrags oder Zusendung eines Abstracts). Termine für die Anmeldung und die Möglichkeiten der Unterbringung während des Kongresses werden baldmöglichst bekannt gegeben. Kongressleitung: Prof. Dr. Winfried Nöth, Universität Kassel: [email protected] ------------------------------------------------------- rohrpost - deutschsprachige Liste fuer Medien- und Netzkultur Archiv: http://www.nettime.org/rohrpost Info: http://www.mikro.org/rohrpost Ent/Subskribieren: http://post.openoffice.de