Matze Schmidt on Fri, 1 Feb 2002 21:02:03 +0100 (CET) |
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n0name newsletter #40 ?stadt Do., 31.01.2002 18:44 CET <-------------- Breite: 74 Zeichen - Font: Courier New, 10 --------------> DIGITALGRAFFITTY *Inhalt/Contents* 0. Intro 1. Don't "Go China"? 2. Nick. _Roman_ (Fortsetzungsroman) Teil 8 3. DigitalGraffitty 3,5. rubrik stenzel 4. Airwaves ist ein Kaugummi! RadioHandyRadio 5. FONDS zur Organisation Nichtkommerzieller Dinge 6. Sampler 24 KB, ca. 8 DIN A4-Seiten 0. Intro . -------------------------------------------------------------------------- 1. Don't "Go China"? Auf dem Laserpointer vom Flohmarkt steht "Made in China". "Chinese Art of" Kapitalism "The best way to learn the characters is through progressive interiorization. This means that the learner should first execute the gesture in the air (...)." The best way to learn the business is through progressive interiorization. This means that the learner should first execute the gesture in the air (...). Welche Bewegungen des Koerpers werden trainiert, was wird ihnen und in die Gedaechtnisse eingeschrieben wenn der Transrapid gebaut wird? "Wer Commander Wu Xiangming nicht naeher kennt, haelt ihn auf den ersten Blick fuer einen liebenswuerdigen aelteren Herrn. (...) Doch der Schein truegt. Allein schon sein Name jagt manchem gestandenen Thyssen-Krupp- oder Siemens-Manager einen eiskalten Schauer ueber den Ruecken. Commander Wu gilt nicht nur als knallharter Verhandlungspartner, sondern auch als herrisch und rechthaberisch. Seien lautstarken Wutausbrueche, seien cholerischen Anfaelle und seine mitunter ausfallende Wortwahl treffen nicht nur seine eigenen Mitarbeiter, sondern auch deutsche Techniker und Manager. Nicht umsonst wird sein Hauptquartier auch als Folterkammer genannt. (...) Wu kann es sich erlauben, mit seinen Mitarbeitern und Partner umzuspringen, wie es ihm beliebt. Denn der Erfolg verzeiht ihm fast alles. In der Rekordzeit von nur zwei Jahren stampfte er den internationalen Flughafen Pudong aus dem Boden. Der Bau der Shanghaier U-bahn verlief in aehnlich atemberaubendem Tempo wie jetzt der Bau der Transrapid-Strecke. (...) Auf Wu selbst lastet ebenfalls ein riesiger Druck. Er steht bei Premierminister Rongji im Wort: Die Jungfernfahrt ist fuer den 1. Januar 2003 geplant, ein Jahr spaeter muss alles fertig sein." "Shanghai muss sich (...) ueberlegen wie es die Investoren wieder zuegelt. So beschwerte sich Bauminister Yu Zhengsheng kuerzlich, dass die Immobilienpreise in diesem Jahr zu schnell gestiegen und in einigen Regionen sogar "unangemessen und anormal" seien." "In Kassel werden bei der Thyssen-Krupp Transrapid GmbH (TKTR) Zuege und Antriebstechnik gebaut." Koerper Technologie Globalisierung Kunst "Internet und Demokratie am Beispiel China. Die Standpunkte sind A das Internet kann kontrolliert werden und China bietet ideale Vorraussetzungen fuer eine effektive Kontrolle der Internetnutzung und B dass das Internet grundsaetzlich nicht kontrollierbar ist und so auch in China einen demokratisierenden Effekt hat/haben kann." "NetSoundArt fuer Tibeter, Chinesen oder Japaner www.tu-berlin.de/~arch_net_art/2.html deckt das ganze Spektrum zwischen spielerischem Chaos, eigenen Wortkombinationen und dem Hoeren eines fliessenden klassischen Textes: Alle demokratischen Moeglichkeiten eben, die man mit Woertern als Material anstellen kann." "Four web dissidents are currently jailed in China: Qi Yanchen, chief editor of the online magazine "Consultations", arrested on 2 September 1999 and sentenced to four years in jail (see IFEX alerts of 21 September, 13 July, 26 and 5 June, 17 and 3 March and 26 January 2000 and 3 September 1999); Huang Qi, creator of the website www.6-4tianwang.com, detained since 3 June 2000, whose trial was postponed (see alerts of 9 February and 18 January 2001, 13 July, 26 and 7 June 2000); Jiang Shihua, teacher and owner of Silicon Valley Internet Cafe, jailed since 16 August 2000 and sentenced last December to two years in jail (see alerts of 14 March 2001 and 22 August 2000); and Yang Zili, creator of the website www.lib.126.com, whose family has not been informed of his whereabouts since he was detained by the police on 13 March (see alert of 20 April 2001). [Thu, 26 Apr 2001] For further information, contact Vincent Brossel at RSF, 5, rue Geoffroy Marie, Paris 75009, France, tel: +33 1 44 83 84 84, fax: +33 1 45 23 11 51, e-mail: [email protected], Internet: http://www.rsf.fr In citing this material for broadcast or publication, please credit RSF. Reporters sans fronti�res (RSF), Paris" "In den letzten Jahren ist die aktuelle Kunst aus der Volksrepublik China ein wichtiger Faktor innerhalb des Ausstellungsgeschehens in Westeuropa geworden. (...) interferieren die Gattungen Film, Theater und Performance zu einem totalen crossover, was in den letzten zwei Jahren in der VR China ein immer wichtiger werdendes Phaenomen ist." "3. Die Traditionen. Pekingoper, Puppentheater, die Faszination des handgeschoepften Papiers, Rituale, in Stein geschnittene Stempel, Tuschemalerei, Kalligraphie, alles inzwischen laengst funktionslose Relikte der alten Zeiten werden zwar noch praktiziert, aber ihre Relikte oder die Objekte stehen nur noch als Nippes im Wohnzimmerschrank oder tauchen als Sentimentalia hin und wieder im Bewusstsein des taeglichen kapitalistischen Lebens in China auf. den Tuscheromantizismus, die Souvenirs, die immer noch sehr rote Staatspolitik auf jeder Buehne, und nach einer Pressekonferenz sehen Sie dann im Nebenraum, wie den chinesischen Journalisten von einem, der dazu da ist, aufs Papier diktiert wird, worum es geht." Diskrepanz zwischen Folklore und kapitalsozialistischer Technokratie "(...) China [hat 1994] ein Eugenikgesetz verabschiedet, das die Abtreibung "abnormaler Foeten" vorsieht und geistig behinderten verbietet zu heiraten. Die bevoelkerungsqualitaet solle verbessert werden, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua (Neues China) am Donnerstag." In der "China"-Ausstellung in der documenta-Stadt Kassel zeigte einer der Kuenstler sein Buch _Go China_ (mit oder ohne ? ?), es besteht u.a. aus vielen leeren weiszen Seiten. "Die globalen Vernetzungen der Telekommunkationssysteme fuehren zu neuen Bewertungen des Globalen und Lokalen, der Gegenwart und der Vergangenheit, (...). "We want to create a living event in which the viewer can participate, (...)" "Cities on the move. Urban Chaos and Global Change. East Asian Art, Architecture and Film Now" (...) reiste seit 1997 durch die westliche Welt (Bordeaux, New York, Kopenhagen, London, Helsinki) (...)." Die Polypolis wird beschworen, Gestalter verwechseln die Zeichen des Wohlstands mit dem System partieller Unterdrueckung. "Hoelle auf Erden" "Urban Personality fast changing world To be globalized modernized Why don't we stop for a little while and have a reflection?" "In der Zeit von Juli 1999 bis Juni 2001 wurden in China: Ueber 50.000 inhaftiert, ueber 233 zu Tode gefoltert (...)." "Fortschritt erfordert Tote" Repression gegen Falun Gong eine Reaktion der Globalisierungs- Modernisierungs-Ideologie Chinas, gegen das Andere Innere? China ist der rote Punkt auf dem i, das ein blauer Pfeil der Oekonomie trifft "Ambassador Lectures On The World Economy" "(...) bei Tempo 400? Das muss keine Utopie bleiben. (...) Ab Mitte Maerz [2001] unternimmt der Transrapid, der jetzt nach Shanghai verkauft wurde, auf seiner Teststrecke im Emsland wieder Besucherfahrten. (...) www.transrapid-mvp.de" In der Computeranimation: vorbei an den futuristisch-zeitgenoessischen Tuermen der Kulisse Shanghais. Susi Meier -------------------------------------------------------------------------- 2. Nick. _Roman_ (Fortsetzungsroman) Teil 8 Aaaah. Irgendetwas schrie. zunaechst abstrakt, dann konkret. "Aaaaaaah", Aaaaaaaaaah. Roman hatte ein Tag gesetzt, seine Marke. Er war auf einmal DER LASERTAGGER. Die Zeichen kamen auf ihn zu, eine rotsilberglitzernde Halluzination. Alles nur neue Technik, alles nur neue Technik. Teil 9 im n0name newsletter #41 -------------------------------------------------------------------------- 3. DigitalGraffitty http://www.n0name.de/digraf T(ech)-shirt tshrt.gif 62 KB http://www.n0name.de/digraf/tshrt.gif Dis-Play display1.gif 76 KB http://www.n0name.de/digraf/display1.gif Glas glas1.gif 32 KB http://www.n0name.de/digraf/glas1.gif LASERTAGGER lsrtgr.gif 18 KB http://www.n0name.de/digraf/lsrtgr.gif DIGITALGRAFFITTY digraf1.gif 66 KB http://www.n0name.de/digraf/digraf1.gif GPistol gpistol.gif 16 KB http://www.n0name.de/digraf/gpistol.gif Ali Emas -------------------------------------------------------------------------- 3,5. ��``��`` ``��``�� -------------------------------------------------------------------------- 4. Airwaves ist ein Kaugummi! RadioHandyRadio In einem Environment aus frischer, gruen-weisz-beig-rot-blauer Corporate Identity. Auf dem Ruecken einer Jacke steht "FUTURE". Der Verkaeufer hat seine 4monate alte Tochter auf dem Arm, er dreht seinen braungebrannten Kopf zum Kunden. Hinter ihm das Plakat individuellen Tunings grenzenloser Vernetzung. Auf der runden Theke liegt eine SIM-Karte. Auf ihr ist der Cartoon mit dem Mann mit der Gurke in der Hand abgebildet, der sagt "Bitte, Lieber Gott, lass sie klingeln!". Ein paar thetische (All)Gemein*plaetze*: Raumwesen erobern Raum nicht, sie stellen ihn zunaechst her, um ihn dann in Besitz zu nehmen, um sich oder irgendetwas auf ihn zu projizieren. Oder genauer, sie benutzen ihn als Medium. Sie benennen ihn, erfinden damit Stellen & Orte und benehmen sich in diesem Raum damit identifikatorisch. Das heiszt, Raum ist nicht a priori einfach da, er wird permanent codiert, und wirkt permanent codierend. Das kann z.B. gut aus Christoph Columbus' Logbuch herausgelesen werden: Ich nenne diese Bucht soundso, ich nenne diese Insel soundso. Der sog. OEffentliche Raum existiert nicht an sich, er ist Produkt, ein historisches, dialektisches, komplex und "irgendwie kybernetisch". Graffitty-Writer; Piratensender und -empfaenger; Modesampler; Kids, die mit Laserpointern herumspielen; sie eroeffnen, indem sie auf Leute zielen, zuerst die raumzeitlichen Relationalgefuege, die aus Zwischenraeumen bestehen. Alles was mit Begegnung, Treffen, Kommunikation zu tun haben koennte wird entsprechend fraktal. Es zerfaellt demnach kein Ganzes, sondern es gibt immer schon nur Teile. Computern, als Medium des Als ob, kommt ein aehnlicher Status zu, ihre Medialitaet ist der technische Entzug ihres Status, der nur durch Bezugnahmen zum Simulierten entstehen kann. Handys, Mobilfunktelefone, drehen diese offene Diskursstelle um. Sie verdichten medialen Raum, weil sie ihn auf bestimmte Funktionsweisen komprimieren und gleichzeitig durch die Erhoehung von Effizienz erweitern, ihn intensivieren. Davor hatte der Staat 1999/2000 in Wien, und 2001 in Goeteborg Angst, und damit wollen die Unternehmen ihren Marktanteil jetzt vergroeszern. Wenn Gadgets wie Mobiltelefone metaphorisch an Phantasmen wie den AEther, die Noosphaere oder den Frequenzsee angeschlossen werden, dann werden sie ideologisch und soetwas wie de-codierbar. De-Codierbar als das technisch-mediale Apriori, das sie als Divergenzmedium (?) im Zeitalter postulierter Konvergenzen sind. ~ Kampf um Raum in Frage stellen!, denke ich. Eine Epistemologie der Medien ist ohne Oekonomie der elektronischen Raeume nicht denkbar - mediale Oekonomie, oder medialistische Oekonomie, oder Oekonomie der Medien. Gibt es das schon als Disziplin? Oder, wie macht man ein kuenstlerisches Konzept + Businessmodell aus diesem Handy-Logo-Pseudohype? Klar scheint, dass Raum und Machtraum medial bedingt sind und die "Service"-Dienstleistung eine der Folgen ist. Raum und Machtraum scheinen aber nicht verkuerzt werden zu koennen auf die technische Globalisierungsthese, es gibt da ja noch dieses altmodische Profitstreben und das Lifestyle-Angebot. Mit Tauschringen soll das kontrastiert werden. SMS und UMTS-Stream, hochgradig ephemer, verboral? Die textuellen Formate werden vielleicht nun dezentral behandelbar. An einer Straba-Haltestelle: "Ich finde manche SMS so schoen, ich Speicher die immer ab und jetzt ist mein Speicher voll." Cool ist, dass der museale Ethos der akkumulativen Hochkultur damit erfuellt wird und zugleich vom Zentrum "gesamtgesellschaftliche Kultur" abgezogen wird. Das Ganze wird multitude, vielfaeltig, unuebersichtlich. Das hat mit Gattungen nichts zu tun. Genres ist fuer Studenten. Die mitlerweile konventionelle musikalische Strategie des Sampling bietet neben verschiedenen Taktiken und konzeptionellen Tools der Subversion auch Anschluesse an inneraesthetische Kategorien wie z.B. den Groove. Bekannt ist hierfuer die sogenannte Ghostnote, Noten die in der Partitur nicht auftauchen, Sound, der nicht offiziell ist, aber dennoch gespielt wird, um den Groove in seiner Erweiterung des Taktes erst zu sichern. Ein systemkonformes Verfahren, das zur Erhaltung der Struktur dient, weil es nicht mit der hergebrachten Aesthetik des Groove bricht, ihn nicht kalt bzw. maschinell, d.h. fehlerhaft macht, weil das hoergewohnte Rascheln zwischen den Takt-Schlaegen der Snaredrum vorkommt. Fehlt die Geisternote, also das was dem sturen Beat seiner Erweiterung wegen hinzugefuegt wurde, aber laut Text nicht da sein duerfte, ist der Soundtext nicht vollstaendig. (Techno-Beat war deshalb immer unvollstaendig.) Ich denke 1. an ein Geistermedium, das den Sound der kanonisierten Sender vervollstaendigt, mit ihnen im Konzert also das vorspielt, was diese im Text nicht vorsehen koennen. Das waere ein reformerisches Korrektiv, soetwas wie ein Offener Kanal, soetwas wie Reverse Engeneering? Man erinnere sich daran, dass auch die Geste des gegen-die-Gebrauchsanleitung-benutzen immer nur im Programm des Mediums arbeiten kann, selbst wenn das Programm wie im Fall des Gameboy veraendert wurde, das ist eine unueberschreitbare systemische Grenze! Und im Sinn einer Kritik am Modell Sender-Kanal-Empfaenger kann gefragt werden: Bleibt die Audience erhalten? In einer groszen deutschen Musikzeitschrift findet man im Januar 2002 die Abbildung eines jungen Mannes und einer jungen Frau, die gemeinsam (?) Walkman hoeren (genaugenommen sind sie mit ihren Kopfhoerern an einen CD-Player angeschlossen); sie demonstrieren damit ein Exklusionsprinzip, Disktinktion. Es sieht so aus wie Sex ohne Sex. Oeffentlich! Und 2. denke ich an ein Translationsmedium, an ein Crossmedium, das aehnlich wie es das Crossposting in verschiedenen Mailinglisten das Schema des Sendens aufnimmt und unterlaeuft. So koennen Metasoundtexte gebildet werden. 3. denke ich an ein schoenes Medium, das direkt wirksam ist und privat UND oeffentlich ist: das ist ein Apparat, eine Maschine (oder Maschienerie), die wir schon haben: Handys (moeglichst ohne die grammatikalische Korrektheit des Plural "Handies"). Den Fetisch mal geschenkt (damit meine ich beides, *umsonst* und mal nicht im Fokus der Kritik!) geht das utopische Porgram dann so: 'Wenn uns jetzt die Frequenzen bald gehoeren' - faktisch wurden sie ja privatisiert und so dem Praefix Demo (demos, das Volk) dem Konstrukt Demo-Kratie entzogen, was dem Aufbau der Logik der Genpatentierung gleichkommt, weil etwas, das physikalisch erst hergestellt werden muss und nicht naturvorkommende Ressource ist, verkauft wurde - '"wenn also dann" benoetigt niemand Lizenzen oder Erlaubnisse, weil die Knappheit aufgehoben ist und statt Ordnung der Bandbreiten ihre Unordnung, sprich Anarchie gegeben ist.' Wer repraesentiert denn ueberhaupt noch Volk? Muss nicht ein anderes Instrumentarium genutzt werden, mit dem der voelkische Begriff "Volk" abgeloest wird? Mehr Stoerung, mehr Ghettoblaster? "Stoeren geht nicht mehr." Das Ghetto, die Venezianische Insel der Segregation, bringt andere kulturelle Formen hervor, die dann Mainstream werden. Ich suche also nach einer Drehung, nach einem Dreh die Konfrontation sozialromantischer Allgemeinheit, das was Oeffentlichkeit heiszen soll, mit der Fantasie individualistischer Radiopraxis mit Option zur Kollektivierung zu verbinden. Das Ganze wird multitude, vielfaeltig, unuebersichtlich. Bei Burroughs' ist der halluzinatorische Begriff des Senders der des Herrschers, aber der Herrscher ist dumm und kann nur senden, nie empfangen. Die Technik "Open Space" bietet dagegen an, die Sender zu zerstoeren und alles zu chaotisieren, um dann zu einer 'Neuen Ordnung' zu kommen, die wiederum zerstoert wird. Der Handyverkaufer koennte seine Subsistenz mal anders definieren und z.B. seine Frau marxistisch Fischen gehen lassen. Gleich gehts auf Sendung! Ich schiebe mir noch ein von Wrigley's in den Mund, mein anti-kommunikativer Gestus. Radio mittels Mobiltelefon zu "machen" heiszt vielerlei: Ironische primitive Umwertung/Umdefinierung (als Prozess!) von Gadgets statt ihrer Umprogrammierung (Stichwort: Reverse Engeneering) - vielleicht eine Post-Futuristische Attituede, oder ist es Social Engeneering ohne Impact?; Kritik am Brechtschen Radiomodell und am positivistischen Sender-Empfaenger-Kommunikations-Modell seit Shannon&Weaver gleichzeitig, aber ohne sofortige Aufhebung in Baudrillards Unmoeglichkeit der Kommunikation jedoch mit Anteilen von "Gegenoeffentlichkeit" (ambivalent, ambivalent); ActionResearch mithilfe der These vom "Medium ohne Zuhoererschaft"; Herausarbeiten - auf der Basis von organisiertem Halbwissen - und Spielen - im Sinn der These vorhandener sozialer und des technischer Programme des Geraets - mit dem Phantasma des "Radio" (Geisterstimmen/Geistermedium, Vernetzung, Oeffentlichkeit und Gegenoeffentlichkeit, Piratensender, Autonomedia, Underground, Multiplex Netzwerk) und der Fantasie des *Radio als ob* (Social Hacking, Fake Nr. 1735, Overground, Mikromedien, Culture Jamming, Business Modell). Eine Radiostation mit einem Handy zu betreiben heiszt ein Translationsmedium, ein Crossmedium zu erfinden. Denn Konvergenz kann gelesen werden als ordnende Zusammenfuehrung der Einzelmedien (Portabler Computer simuliert Handy, Handy simuliert Radioempfaenger) und als Zentralisierung von Medienpraxis, weil am und im Geraet die Netzzugangs- und Konsumstrukturen aufgbeaut werden. Konvergenz ist also nicht blosz ein techno-logisches Desiderat, sondern auch ein etatisischer Wunsch. Ein Medium, das - wie die Rhetorik um den Computer vorgibt - alles simuliert ist aber selbst schon zentralistisch gedacht, denn auch das Konzept des Computers als Rechner ist auf Peripheriegeraete angewiesen, die ihrerseits Chipgesteuert funktionieren moegen aber nie nur und ganz Rechner sind. Nur ein organisierter Medienverbund schafft Kohaerenz, wenn z.B. 3d-Effekte oder soziale Bindung hergestellt werden sollen. Aber dieser Verbund, diese Medien-Nation schafft auch Konflikt. Diese Effekte muessen jedoch auf ihre Moeglichkeitsbedingungen hin untersucht werden. Wird bei der Kommunikation K statt von ihrer ewigen Funktionabilitaet von ihrer Unwahrscheinlichkeit ausgegangen (Unwahrscheinlichkeit der Kommunikation), dann unterliegt K nicht dem Primat ihrer Perfektionierung, also wie sie zu verbessern sei (Stichwort: Multimedia) - Beim Konzern Philips gilt der Slogan "Let's make things better" "dem Rest der Welt gegenueber [als] ein Versprechen". Stattdessen wird gefragt *wie* sie zustandekommt. Oder es wird gefragt, *wann* Kommunikation zustandekommt. Nur Kommunikation schaft Gesellschaft, sagt der Forscher. Kommunikation ist alles, sagt die Firma. Kommunikation ist nicht alles. Schlieszt man seinen Radioempfaenger an eine Schaltuhr mit Randomfunktion, gradiert man wie Cage das subjektive Verhaeltnis zu einem stoischen Nullmedium. Dann kann man so ein komisches Training oder eine zwanglose Uebung machen, in der die Beobachtung auftreten kann, dass weder die Subjekte das Medium beherrschen, was immer synonym zu Demokratie gesetzt wird, noch das Medium die Subjekte beherrscht, was oft synonym zu Diktatur verwendet wird. "Airwaves" ist ein Kaugummi! Matze Schmidt transmediale.02 Panel SMS Encounters: Die Verdichtung von �ffentlichkeit? Donnerstag 7. Februar 2002 Haus der Kulturen der Welt 14:00 Konferenzsaal 1 SMS-Fieber - das ist nicht nur E-Speed-Lyrik zwischen zwei Leuten. Romane und Sportnachrichten sind im SMS-Abo beziehbar. Der Afghanistan- Krieg hat sogar die Truppenbetreuung durch SMS hervorgebracht. Kultur- und Medienproduzenten experimentieren mit dem Privatmedium, um das Mobiltelefon als Eingabetastatur f�r neue Formen �ffentlicher Sendungen zu benutzen. Seit geraumer Zeit nimmt so ein halb-�ffentliches Kommunikationsnetz vage Konturen an. TV und Radio etwa werden von Medienaktivsten mit der privaten Fernbedienung kurzgeschlossen. Entstehen zwischen Privatsph�re und �ffentlichkeit Br�che, wenn ein privates mobiles Medium mit immobilen �ffentlichen Medien kurzgeschlossen wird? Das Panel SMS Encounters soll das Produktionsumfeld (intermedialer) SMS- Anwendungen beleuchten und ihren �ffentlichkeitsbegriff kl�ren. Key Note Speech: Olaf Arndt, Kuenstler, www.bbm-ww.de Panel Alexandra Bohn, Autorin, u.a. www.spex.de Klaas Glenewinkel, Medienproduzent, www.okb.de Christoph Maire, CEO, www.gate5.de Nils R�ller, Medientheoretiker, www.khm.de Matze Schmidt, Medienaktivist, www.n0name.de Eine Kooperation von Berliner Gazette + Media Arts Lab/K�nstlerhaus Bethanien http://me.in-berlin.de/~transmediale/de/02/event.php?id=14 -------------------------------------------------------------------------- 5. FONDS zur Organisation Nichtkommerzieller Dinge FEHLER Der FONDS hat bisher keine Form und keinen Referenten. Er 'gehoert' jeder und niemandem. Die Prinzipien und Regeln werden erarbeitet, ... oder Permanente Revolution? FONDS sponsert zur Zeit: Die Ausstellung von Maike Biederst�dt im im BTR, Kassel (Info: [email protected]) Den n0name newsletter http://www.n0name.de Fortsetzung folgt! -------------------------------------------------------------------------- V-Mann Virtualitaet Mann ES Embryo Sex MannEmV -xSVirli a yeE Sam Pler -------------------------------------------------------------------------- Sie erhalten den n0name newsletter, weil sie da sind! You get the n0name newsletter, because you are there! n0name, c/o Matze Schmidt (V.i.S.d.P), [email protected] n0name is a Open Profit/Non-Profit Content-Provider & Sampling System. http://www.n0name.de [n0name with a 0 (in words "zero")!] Naechster n0name newsletter/Next: Maerz 2002/March 2002 Vorschau/Preview: Das _log.buch_ +- _Cyberhypes_ _Chat-Kommunikation_. Exzerpte, Samples und 1 Besprechung 3000 [schon fuer #39 und #40 angekuendigt ;) ] Abonnieren/Subscribe: send e-mail with "Subscribe" as subject or in the body to: [email protected] or click!: mailto:[email protected]?subject=subscribe Abbestellen/Unsubscribe n0name newsletter: send e-mail with "Unsubscribe" as subject or in the body to: [email protected] or click!: mailto:[email protected]?subject=unsubscribe *Bitte weiterleiten!/Please forward!* Copyright (c) � 2002 n0name und die Autoren Supported by Datawerk http://www.datawerk.de Sponsored by FONDS -- End of n0name n0name newsletter #40 ?stadt Do., 31.01.2002 18:44 CET -- ------------------------------------------------------- rohrpost - deutschsprachige Liste fuer Medien- und Netzkultur Archiv: http://www.nettime.org/rohrpost Info: http://www.mikro.org/rohrpost Ent/Subskribieren: http://post.openoffice.de