Florian Cramer on Tue, 26 Mar 2002 18:51:07 +0100 (CET)


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Re: [rohrpost] intermedium2 / medienkunst


Am Tue, 26.Mar.2002 um 14:56:33 +0100x schrieb [email protected]:
 
> was genau willst du uns mit damit sagen? dass das alles begrifflich
> nicht so scharf gefasst ist, wie man es von anderen (deinen?) texten
> kennt? dass es einfach scheisse ist, genauso wie der bayerische
> rundfunk? 

[Vorab: Wie sich per pers�nlichem Mail-Austausch herausgestellt hat, ist
Oliver _nicht_ - wie mich seine oben zitierte Reaktion vermuten lie� -
der Autor der Texte auf der BR-Website.]

In unpolemischer Sprache: 

Die Cyberspace-, Interaktivit�ts-, Bildmaschinen-, Beuys- und
Gesamtkunstwerk-Vokabeln der "intermedium2"-Texte erscheinen mir nicht
etwa unscharf, sondern v�llig daneben f�r die Net.art, um die es in
ihnen geht. Sie beschreiben sehr exakt die Konzepte, mit denen diese
Netzkunst gerade nicht angetreten ist - und damit eine bewu�te
Gegenthese und -�sthetik zu "interaktiver"
Cyber-3D-Gesamtkunstwerks-Installationskunst formuliert hat.

Es geht also, wenn �berhaupt, nur sekund�r um Medientheorie und
begriffliche Sch�rfe, sondern erst einmal nur ums genaue Hinsehen auf
die Kunst, die da beschrieben wird; eine Kunst, die fast durchweg
konzeptualistisch und nicht immersiv-visuell arbeitet. Dem ZKM, das
trotz allem, was Inke (berechtigt, wie ich finde) an der
Ctrl-Space-Ausstellung kritisiert, Kompetenz in diesem Bereich besitzt,
m��ten die "Intermedium2"-Texte eigentlich hochpeinlich sein.


Florian



P.S.: Und doch noch zur Medientheorie: Nat�rlich ist das Internet (unter
anderem) _auch_ ein Bildmedium und wird als solches immer wichtiger.
(Obwohl ich bezweifle, das seine Bildinformationen zur Zeit auch nur
ann�hrend die Bandbreite der Bildinformationen aller analogen
Fernsehsender der Welt erreichen.) Wir k�nnten uns hier auf der Liste
gewi� streiten, in welchem Umfang das Internet ein Bildmedium ist, oder
- wie es zur Zeit geschieht - ob vernetzte Computer �berhaupt Medien
sind. Das Internet aber pauschal f�r ein Bildmedium zu halten und in
einem Atemzug mit dem Fernsehen zu nennen, wie es der BR-Text tut, zeugt
schlicht von Naivit�t. 


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