Matze Schmidt on Mon, 2 Dec 2002 13:35:08 +0100 (CET)


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[rohrpost] minimorl.txt <meta name=prozess textz.com-prozess>


minimorl.txt


textzess 

sofort (c)opieren! 

<tagged> 
<meta name=prozess textz.com-prozess> 
<date="2001-12-01T22:56:14+01:00"> 
<errors=human ocr scan> 
<" "=respect> 

'Wir', die wir eXPerienced vor den digitalen "Kreativ-Systemen mit 
unbegrenzter Anzahl an Kreativitaeten" von Mattel "(o. Batterien)" 
sitzen, glauben an die "Minima[le] Moralia", dem nicht mehr kafkaesken, 
sondern sehr sehr realen Copyright Prozess den Prozess machen zu 
koennen. Ohne allzuviel zu skandalieren, liegt der Skandal doch auf 
der anderen Seite. Denn, wofuer wir bezahlen, mussten wir schon laengst 
arbeiten muessen. Aber: die prozesskosten-EURO-sammel-ketten-soli-
statement-campaign gegen/fuer warez jeder Art steht noch aus. Open here 
and Explore(R) more. 

<zitat>"TEXTZ.COM-PROZESS</SPEX. 12/2002 S. 56> 

SOFORT DRUCKEN! 

TEXT: STEFAN HAIN/ARNE HOECKER. 

Im Grunde sei es ein Skandal, dass Buechern keine Disketten mit dem 
jeweiligen ACII-Text beiliegen, analog zu den fuer den Privatgebrauch 
erlaubten Kopien von Platten und CDs - das erleichtere bespielsweise 
auch die Suche nach einer bestimmten Stelle in einem 500-Seiten-Text 
erheblich, meint Niklas Kruse von textz.com, einer Website, die eine 
lange Reihe von Texten zur freien Nutzung zur Verfuegung stellt, ohne 
sich dabei um <die>Urheberrechte</werden attackiert & zerstoert> zu 
scheren. textz.com is "the & in copy & paste". Volltexte von Adorno bis 
Zizek, von Lessing bis Kafka gewaehrleisten <forderung>freien 
Lehrmittelzugang</gruene partei? brd>. Dass bei all den Debatten um die 
Verschaerfung des Urheberrechts angesichts des freien Datenaustauschs 
durch filesharing im Internet - in Kombination mit guenstig zu 
erwerbenden Vervielfaeltigungsgeraeten - textz.com von rechtlichen 
Verfolgungen nicht verschont bleiben wuerde, war abzusehen. 
Als der Suhrkamp-Verlag sein panisch durchs Netz verschicktes Walser.pdf 
"Tod eines Kritikers" statt im Muelleimer<der TV-Geschichte>der 
Literaturgeschichte in dem von textz.com wiederfand, war eine Abmahnung 
faellig. Weil die Betreiber von textz.com in der mailinglist "rohrpost" 
Martin Walser auszerdem als "Arschloch" titulierten, kam noch eine 
Strafanzeige dazu. Dumm nur, dass die Suhrkamp-Rechtsanwaelte 
uebersehen hatten, dass sich in der Datei trash/walser.pdf blosz Bruce 
Sterlings "The Hacker Crackdown" befand. 
Weil das mit Walser und dem Recht haben so eine Sache ist, musste Adorno 
herhalten." 

*Adorno*(TM), Theodor W., Philosoph und Soziologe, Musiktheoretiker und 
Komponist, * Frankfurt a. M. 11.9.1903, � Visp (Kt. Wallis) 6.8.1969, 
lebte 1934-49 in der Emigration, seit 1950 Prof. in Frankfurt a. M.; 
seien an G.W. Fr. Hegel und K. Marx geschulte, von S. Freud und W. 
Benjamin beeinfluszte dialekt. Wissenschafts-, Sozial- und 
Musikkritik wandte sich bes. gegen die Phaenomenologie, die 
Existenzphilosophie und den Neopositivismus und gegen freiheitsfeindl. 
Erstarrungen der modernen Industriegesellschaft. <koennte das gericht 
nicht zu einer politischen aussage gedraengt werden?> 

<zitat SPEX>"Die Reemtsma-Stiftung, die sich fuer die Foerderung von 
Wissenschaft und Kultur einsetzt, war sich nicht zu schade, deren 
allgemeine Verbreitung mit restriktiven Mitteln zu verhindern. Das 
Hamburger Landgericht untersagte textz.com die weitere Verbreitung 
von Adornos "Jargon der Eigentlichkeit" unter Androhung einer Strafe 
von bis zu 250 000 Euro oder ersatzweise Ordnungshaft bis zu 2 Jahren. 
Die Prozesskosten von immerhin 2000 Euro fallen dem Beklagten zu. 
Klagen von Suhrkamp und Fischer werden bearbeitet, auch hier geht es 
um Adorno." 

Bezugspunkte fuer A. sind zwei Gedanken: die negative Macht der 
Tradition und die Uebermacht der 'verwalteten Gesellschaft': beide 
Faktoren hindern die geschichtl. Entwicklung.<koennte nicht gesagt 
werden, es sei kunst?> 

<zitat SPEX>Waehrend die Reemtsma-Stiftung "der Dringlichkeit wegen 
ohne vorherige muendliche Verhandlung", sprich ohne das Wissen des 
Beklagten, ihre Klage durchsetzte, sah sich Suhrkamp noch in der Lage, 
textz.com eine Unterlassungserklaerung zuzusenden, die einer 
Kontoeinzugsermaechtigung gleicht und den Verlag im Falle des 
wiederholten Verstoszes zur Einziehung eines Buszgeldes von 5050 Euro je 
Einzelfall ermaechtigt. Zudem fordert der Verlag die Betreiber auf, ihm 
die sogenannten "logfiles" auszuhaendigen, nach denen er gegebenenfalls 
seinen "materiellen wie immateriellen" Schaden feststellen koennte. Dass 
das die privacy eines jeden Nutzers, der jemals die Seite besuchte, 
verletzt, gehoert zu den gegenwaertigen Strategien, mit denen die 
content-Industrie ihre Vorstellung vom Internet als Warenkorb 
durchsetzen will, die den Nutzer zum Konsumenten <und den Konsumenten 
zum Nutzer> degradiert. Die in den logfiles gespeicherten Daten geben 
ein detailliertes Nutzerprofil der Seite wieder - inklusive IP-Adressen. 
Daraus zu folgern, dass demnaechst all die persoenlich Post von 
Suhrkamp erhalten sollen, die Adornos "Minima Moralia" auf textz.com 
nach dem Begriff "Eigentum" durchsucht haben, produziert allerdings 
genau jene Paranoia, die dem Verlangen nach mehr Sicherheit im Netz 
entspricht. textz.com ist auch nicht verpflichtet, diese logfiles 
herauszugeben. 
Die Argumentation der Textindustrie ist mit der der Musikindustrie 
identisch: copy kills Adorno. Dass das <Urhebung falsch, Remix richtig>
Urheberrecht die Urheber<wer ist das 'eigentlich'?> vor etwas schuetze, 
ist ein Mythos, der sich beharrlich aufrecht haelt und die bestehenden 
Kapitalverhaeltnisse moralisch verklaert. Die Benutzung wesentlicher 
Funktionen des Computers - wie copy & paste - wird zur Gewissensfrage 
und die Verteilung von Wissen zur Unternehmensstrategie." 

Die Kunst und bes. der Gegenentwurf wird damit ein Indikator der 
Negativitaet des Bestehenden und zum Medium einer Geschichtsschreibung. 

<zitat SPEX>"Wenn die groszen Verlage die Herausgabe von Manuskripten 
bewuszt jahrelang verzoegern oder sogar gaenzlich verhindern, und die 
Hard- und Software-Industrie mit Region-Codes und Digital Rights 
Management (DRM) Internet und digitale Medientraeger auf Kosten privater 
Nutzungsrechte gaenzlich unter ihre Kontrolle zu bringen versucht, so 
<sagt>sind sich die Vertreter alter und neuer Medien im Herunterbeten 
derselben Distributionsformel eingig<auch SPD-Reform-Vordenker 
Peter Glotz> In letzter Konsequenz bedeutet das, dass der Computer zum 
bloszen Abspielgeraet rechtlich einwandfrei erworbener Konsumgueter 
verkuemmert. 

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Volker Grassmuck: Das Ende des Allzweck-Computers steht bevor. 
www.wasteinformatik.hu-berlin.de/Grassmuck/Texts/drm-fiffko.html /// Die 
kleine Walser-Debatte www.amsterdam.nettime.org/Lists-Archives/rohrpost-
0206/msg00139.html /// Rettet die Privatkopie www.privatkopie.net /// 
ROLUX www.rolux.org " 

<autor=0> 

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