genus on Thu, 27 Mar 2003 18:39:17 +0100 (CET) |
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[rohrpost] "Engineering gender" Call for papers |
Liebe ListenteilnehmerInnen! Genus - M�nsteraner Arbeitskreis f�r Gender Studies ist eine Gruppe Studierender und Doktoranden der Universit�t M�nster. Wir organisieren seit 1997 Vortragsreihen zum Thema Geschlechterforschung, um das Angebot der Universit�t M�nster in diesem Bereich zu verst�rken. Genus veranstaltet vom 6.-8. November 2003 in M�nster eine interdisziplin�re Tagung zum Thema "Engineering gender. Konfigurationen kybernetischer, virtueller und biopolitischer Existenzen". Anbei sende ich Ihnen unsere Tagungsank�ndigung und lade Sie herzlich ein, auf unserer Tagung zu referieren oder teilzunehmen. Mit freundlichen Gr��en Reemda Tieben M.A. (f�r genus) "Engineering Gender. Konfigurationen kybernetischer, virtueller und biopolitischer Existenzen"Call for papers f�r die Tagung "Engineering Gender. Konfigurationen kybernetischer, virtueller und biopolitischer Existenzen" vom 6.-8. November 2003 in M�nster, veranstaltet von genus - M�nsteraner Arbeitskreis f�r gender studies an der Westf�lischen Wilhelms-Universit�t M�nster. Die Diskurse um die informations-, gen- und/oder biotechnische Konstruktion des Menschen haben Einflu� auf Menschenbilder und Identit�ts- und Geschlechterkonzepte. In diesen Diskursen scheint es um Grenzbestimmungen zwischen Natur und Kultur zu gehen; die Frage, was "nat�rlich" ist, l��t sich aufgrund der Erfahrung, da� "Authentizit�t" synthetisch generierbar ist, nicht mehr eindeutig beantworten. In einem von Donna Haraway gepr�gten Begriff k�nnen diese Grenzverschiebungen gesammelt werden: der/die "Cyborg" (Cybernetic Organism) hat in den letzten Jahren kontroverse Debatten entz�ndet. Bisher entwickelte Definitionen kybernetischer Organismen reichen von den hybriden Mischwesen der Science Fiction �ber reale Verbindungen von Maschine und biologischen Organismen in der modernen Implantationsmedizin bis zur Metapher einer subversiven Existenz. Was ist ein kybernetischer Organismus: ein Mensch mit Herzschrittmacher, Prothesen, Implantaten oder der Mensch an der Computertastatur, der sich im Cyberspace bewegt? Welche Auswirkungen haben die Mensch-Maschine-Verbindungen auf unsere Identit�tskonzepte und Subjektkonstitutionen? Und vor allem: Welches Geschlecht oder welche Geschlechter hat die kybernetische Existenz? Durch die Informationstechnologien kann Wirklichkeit simuliert werden; gleichzeitig wird gezeigt, da� Wirklichkeit nicht authentisch erfahrbar ist, sondern durch eine kontinuierliche Wiederholung performativer Akte, die diskursive Zuschreibungen best�tigen, immer wieder gesetzt und aktualisiert wird. Gibt es �berhaupt - hinsichtlich von Handlungsoptionen und Erfahrung - einen qualitativen Unterschied zwischen virtueller Realit�t und "realer Wirklichkeit"? Und wenn ja, was kann er leisten: Liegt in der Virtualit�t die M�glichkeit eines Foucaultschen "Anderen Raumes", der Subversion und Ver�nderung der etablierten Geschlechteridentit�ten erlaubt? Sp�testens biotechnische Verfahren, Gentechnologie, neue Reproduktionstechniken und die Transplantationsmedizin, stellen traditionelle Ideale in Frage, die von einem K�rper ausgehen, der als "geschlossen" und autonom imaginiert wurde. Das Vorhandensein der Biotechnologien suggeriert den verbesserungsw�rdigen K�rper, der jetzt unaufh�rlich korrigiert werden kann: Genetisch bedingte "Krankheiten" sollen geheilt werden k�nnen, der "perfekte" Mensch k�nnte geklont werden, Reproduktion kann au�erhalb des (weiblichen) K�rpers stattfinden. Welche utopischen K�rperbilder stehen hinter den unter Ethikern und Theologen umstrittenen Heilsversprechen der Biotechnologie? Resultieren diese Versprechen aus einem Phantasma der Unifizierung (Ausschaltung des "ungeeigneten", queeren Anderen)? Steht das als nat�rlich konzipierte Geschlecht (sex) zur Disposition und werden kulturelle geschlechtliche Zuschreibungen por�s? Diese Diskurse sind zu vielseitig, um einer Disziplin allein �berlassen werden zu k�nnen. Die Tagung soll Interessierten aller Fachrichtungen ein Forum bieten, um fachliche Differenzen produktiv zu machen. Gew�nscht wird eine interdisziplin�re Verschr�nkung von studentischem Publikum, Fachpublikum und nicht-akademischem Publikum. Daher sollen die Vortr�ge in verst�ndlicher Sprache verfa�t sein und die Ausgangspositionen der ReferentInnen im Hinblick auf ihre jeweiligen Disziplinen offenlegen. Wir k�nnen uns Veranstaltungsbeitr�ge unterschiedlicher Art vorstellen: wissenschaftliche Vortr�ge, Filmvorf�hrung, Kunstaktionen und Performances. Es sollen Panels zu den drei erw�hnten Perspektiven Kybernetik, Virtualit�t und Biopolitik gebildet werden. Wir bitten Sie, bei Interesse an einem Referat ein abstract im Umfang von max. zwei Seiten bis zum 30.4.2003 an folgende Adresse zu senden: [email protected] oder an: genus M�nsteraner Arbeitskreis f�r gender studies Bispinghof 5/8, Geb�ude F 48143 M�nster genus �bernimmt die Fahrt- und Unterbringungskosten der ReferentInnen sowie ein noch zu bestimmendes Honorar pro Vortrag/Performance. Bei Fragen oder Anregungen wenden Sie sich bitte an die oben genannten Adressen. Mit freundlichen Gr��en genus ------------------------------------------------------- rohrpost - deutschsprachige Liste zur Kultur digitaler Medien und Netze Archiv: http://www.nettime.org/rohrpost http://post.openoffice.de/pipermail/rohrpost/ Ent/Subskribieren: http://post.openoffice.de/cgi-bin/mailman/listinfo/rohrpost/