geert lovink on Mon, 31 Mar 2003 20:43:45 +0200 (CEST)


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[rohrpost]On justice: A play by Jantje Röller after Jaques Derrida´s "The force of law"


From: "Nils Röller" <[email protected]>

The take away, listen to it wherever you want to theatre:  Participate in
part of the Heimtheater parallel protest performance  from March 15th, and
listen to the documents online at:

                                  www.dpklinik.de

  On Justice:

  A play by Jantje Röller after Jaques Derrida´s "The force of law".

  Parrallel Performed by:

  Sylvia Sasse, Berkley, Axel Werner, Berlin, Peter Loureiro, New York
  Concept by: Jantje Röller

  The take away, listen to it wherever you want to theatre:
  Participate in part of the Heimtheater parallel protest performance  from
  March 15th, and listen to the documents online at:

                                  www.dpklinik.de


  *****

Angesichts der politischen Lage fragt das Heimtheater:

Wie ist Gerechtigkeit möglich? Wie kann man überhaupt etwas beurteilen oder
Stellung beziehen? Gibt es Gerechtigkeit ohne Gewalt?

Die Fragen von Vorurteilen, Transfer und Globalisierung werden performativ
gestellt, indem in diesem Heimtheater jeder Schauspieler an verscheidenen
Orten synchron seine Fremdheit mit der anderen Sprache in die dreisprachige
Inszenierung trägt. Durch die Distanz zum fremden Idiom werden Worte zu
Musik. Die Spannung zwischen den beiden Polen Identität und Fremdsein wirkt
auf die Zuschauer, die ebenfalls zwischen den Sprachen hin und her schwanken
und - wie auf einer Reise, neu hören müssen, sich im Heimtheater in fremden
Tönen orientieren müssen.

Gesetzeskraft: Dieses Heimtheaterprojekt beruht auf einem Vortrag von
Jacques Derrida. In dem Text Gesetzeskraft erschüttert Derrida anhand eines
Einzelfalles - seiner persönlichen Schwierigkeit, sich Menschen zu
vermitteln, die eine andere Sprache sprechen - vermeintlich allgemeingültige
Sprach- und Urteilsgewohnheiten. Diese Micro-Macro-Struktur prägt die
ästhetische Form des Projektes.

Transfer: In der parrallelen Heimtheaterinszenierung wird an verschiedenen
Orten gleichzeitig in verschiedenen Sprachen das Stück gesprochen. In der
  synchronen Aufführung wird durch die räumliche Distanz eine Verzerrung
erzeugt.

Die Zuschauer verfolgen Tondkumente  des Theaterstückes im Computer: Ein
Theater ohne Bilder auf dem Bildschirm. Daraus entsteht eine Vorführung von
Wahrnehmung. Sie ist die Voraussetzung ästhetischer und gesellschaftlicher
Kritik. Hier entsteht ein neues politisches Theater.

***

  Dr. Jantje Röller
  Reichenbergerstraße 6

  10999 Berlin

  030 - 614 64 21




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