modocom on Wed, 9 Apr 2003 01:54:09 +0200 (CEST) |
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[rohrpost] FW: Bayreuth in Briesen-Brand |
------ Weitergeleitete Nachricht Von: office <[email protected]> Datum: Sat, 05 Apr 2003 18:12:57 +0200 Betreff: Bayreuth in Briesen-Brand Bayreuth KG/ CargoLifter AG Psychogeographie dotcommusic Psychogeographie 1 - Bayreuth in Biesen-Brand Kapitalismus als Tempelreligion Samstag, 12. April, und Sonntag, 13. April. Wir haben die Werfthalle der insolventen Cargolifter AG gemietet. Wir untervermieten dort Betten- und Sitzpl�tze inklusive Busfahrt ab Schlossplatz Berlin, Abfahrt vor dem Palast der Republik ist um 15h, Beginn 16h, R�ckkehr gegen 22h. Helikopterservice auf Anfrage. Karten-, Betten- (begrenztes Kontingent!) und Busplatzreservierung unter 030-283 52 66 oder [email protected] on board entertainment: Friedrich Kittler, Silke R�sser. Ute Adamczewski, Idee on site entertainment: visomat inc. Musik: copyright control/ music made from other music (Christian von Borries, Fl�ten. Albert Breier, Tasteninstrumente. Morton Feldman, Emulation/ Idee. Christian Strub, feedback. Adam Weisman, Schlaginstrumente.), ein unsichtbares Orchester (Isolde und Br�nhilde, Sopran. Richard Wagner, Idee). Musik in den Ausma�en einer Wagneroper, fast keine Wiederholung. (350x220x110 Meter Werfthalle, Flugzeugbunker der Roten Armee) x (4 1/2 Stunden leise Musik) = Psychogeographie x Sozialutopie = Heterotopie = Wellness 2003 Eine Produktion der Masse und Macht Gruppe und der sophiensaele Eintritt erm��igt 8/13 Euro, Busfahrt 3 Euro. Idee: Christian von Borries Produktion: Martin Hossbach Assistenz: Nora Gielke Mit freundlicher Unterst�tzung durch Hauptstadtkulturfonds. Pr�sentiert von brand eins, Spex, de:bug und Moebel Horzon. www.musikmissbrauch.org www.masseundmacht.com "Klang ist ein Werkzeug, mit dem ich den Widerstand von R�umen bearbeite. Wenn ich Musik h�re, h�re ich mich im Raum", sagt Christian von Borries zu seiner neuen, auf vier Konzerte angelegten Reihe "Psychogeographie". Viel mehr verr�t er nicht. Viel mehr wissen wir auch nicht. Lassen Sie sich also �berraschen. --- Sollten Sie in Zukunft keine Informationen �ber die Konzertreihe meinmusikmissbrauch/Psychogeographie mehr w�nschen, senden Sie bitte eine kurze Nachricht an [email protected] Sollten Sie diese Einladung mehr als einmal erhalten melden Sie sich bitte ebenso. Vielen Dank. --- "eine vollkommene H�rwelt" 1-2 Personen pro Bett. Decken vom Roten Kreuz. "ein Glas Burgunder, in dem Erdbeeren schwammen, in der Hand" Imbisstand mit Getr�nken und belegten Broten. "Und erst die Zeppeline: stellen Sie sich vor was f�r ein Mut dazu geh�rt! Sie sind eben einfach Helden. Und diese Sirenen, ist das nicht wirklich wie Wagner - was ja im �brigen sehr gut f�r eine Begr��ung der Deutschen pa�t; das Ganze macht sich tats�chlich wie eine Nationalhymne mit dem Kronprinzen und den Prinzessinnen in der kaiserlichen Loge. Man mu� sich wirklich fragen, ob es sich um ein Aufsteigen von Fliegern oder nicht vielmehr von Walk�ren handelt. Der Vergleich der Flieger mit Walk�ren schien ihm zu gefallen: Tats�chlich, ja, das stimmt! Diese Sirenent�ne klingen wirklich nach Walk�renritt, nach Apokalypse machen" "Wagner moechte ich nicht h�ren, denn dann will ich immer sofort in Polen einmarschieren." �Eine milit�rischer Partner w�re sehr gut. Technik entstand oft f�r den Krieg. War nicht auch die Boeing 747 urspr�nglich als Truppentransporter gedacht? W�re nicht auch der Cargolifter wie geschaffen daf�r, Truppen und Panzer schnell in eine Gegend ohne Landebahn zu verlegen? Kleinere Luftschiffe k�nnten in geringer H�he �ber Grenzen patrouillieren und Fl�chtlinge aufsp�ren, die ungesehen in ein Land eindringen wollen. Die Zeiten, in denen Ingenieure hier in T-Shirts mit dem Aufdruck �No weapons� aufkreuzten, sind vorbei. Das war doch Jugend forscht." "Der Halle des insolventen Luftschiffbauers CargoLifter droht der Abriss. Wegen der Unterhaltskosten stelle sie f�r die meisten Interessenten keinen Verm�genswert sondern eine Belastung dar. Die"Lausitzer Rundschau" berichtet, dass der an einer �bernahme interessierte Konzern Universal Express sich bereits �ber die Abrisskosten informiert hat." 1. Keine Komponisten 2. Keine Kritiker "Der musikalische Raum kann durchwandert, aber nicht durchsto�en werden. Genau dadurch setzt der Klang, der der Notenschrift einen endg�ltigen Sinn verweigert, eine T�tigkeit frei, die man gegentheologisch und wahrhaft revolution�r nennen k�nnte." "Es geht um einen gesch�rfter Sinn f�r die Wirklichkeit, der sich jedoch nie vor ihr verfestigt; eine Bereitschaft, unsere Umgebung merkw�rdig zu finden; eine gewisse Hartn�ckigkeit, unsere Vertrautheiten abzulegen und die gleichen Dinge mit einem anderen Blick zu sehen; eine Leidenschaft, das, was vor sich geht und was vorbeigeht, zu begreifen; eine Ungeniertheit gegen�ber den traditionellen Hirarchien des Wichtigen und Wesentlichen. Ich tr�ume von einem neuen Zeitalter der Neugierde. Die technischen Mittel dazu gibt es, der Wunsch ist da, die wissenswerten Dinge sind unendlich, die Leute f�r diese Arbeit gibt es. Woran leiden wir? Am Zuwenig: an zu engen, monopolistischen, nicht ausreichenden Kan�len." "Die aktuelle Epoche ist eher die Epoche des Raumes. - Es handelt sich um eine bestimmte Weise, das zu behandeln, was man die Zeit und was man die Geschichte nennt. - Die Utopien sind die Plazierungen ohne wirklichen Ort. - Und ich glaube, da� es zwischen den Utopien und diesen anderen Pl�tzen, den Heterotopien, eine Art Misch- oder Mittelerfahrung gibt: den Spiegel. Der Spiegel ist n�mlich eine Utopie, sofern er ein Ort ohne Ort ist. Im Spiegel sehe ich mich da, wo ich nicht bin: in einem unwirklichen Raum. - Gewisserma�en eine zugleich mythische und reale Bestreitung des Raumes, in dem wir leben; diese Beschreibung k�nnte Heterotopologie hei�en. - Die Heterotopie vermag an einen einzigen Ort mehrere R�ume, mehrere Plazierungen zusammenzulegen, die an sich unvereinbar sind. So l��t das Theater auf dem Viereck der B�hne eine ganze Reihe von einander fremden Orten aufeinander folgen; so ist das Kino ein merkw�rdiger viereckiger Saal, in dessen Hintergrund man einen zweidimensionalen Schirm einen dreidimensionalen Raum sich projizieren sieht. - Die Heterotopie erreicht ihr volles Funktionieren, wenn die Menschen mit ihrer herk�mmlichen Zeit brechen." "Am besten bleibt Interpretation flie�end wenn man Zeichen manipuliert, neu kombiniert und in andere Kontexte stellt. Dadurch entsteht ein H�chstma� an Autonomie." Texte von Woody Allen, Roland Barthes, Christian von Borries, critical art ensemble, dpa, Michel Foucault, Ernst J�nger, Marcel Proust, Wolfgang Schneider. ------ Ende der weitergeleiteten Nachricht ------------------------------------------------------- rohrpost - deutschsprachige Liste zur Kultur digitaler Medien und Netze Archiv: http://www.nettime.org/rohrpost http://post.openoffice.de/pipermail/rohrpost/ Ent/Subskribieren: http://post.openoffice.de/cgi-bin/mailman/listinfo/rohrpost/