Henning Ziegler on Wed, 15 Oct 2003 10:06:06 +0200 (CEST) |
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Re: [rohrpost] ZKM/Symposium und Ausstellung/Deleuze und die Künste |
IK> Zeitgenössische Kultur ist ohne philosophischen Hintergrund nicht IK> denkbar. Warum eigentlich nicht? Scheint mir schlicht eine zeitverschobene Aneignung der jeweils dominanten akademischen Strömungen durch den Kunst(theorie)markt zu sein. Als nächstes käme demnach der 'turn to reality,' und so lesen wir tatsächlich in der neuen Springerin alles über die Tautologie "Reality Art". Henning -- http://www.henningziegler.de "Do you also have friends who are playing office?" - Geert Lovink Am 13.10.2003 um 17:37 Uhr schrieb Irina Koutoudis [[email protected]]: IK> ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe IK> Oktober 2003 IK> Infomail Nr. 52 IK> G i l l e s D e l e u z e u n d d i e K ü n s t e IK> Wiederholung und Differenz IK> 24.-26.10.2003 Festival im ZKM | Medientheater IK> 25.10.-07.12.2003 Ausstellung im ZKM | Medienmuseum, Projektraum IK> Eintrittspreise: IK> 3 Tages-Karte: € 20/€ 12, Tageskarte € 10/€ 6, nur Konzert und Filme: € IK> 6. IK> „Eines Tages wird das Jahrhundert vielleicht deleuzianisch sein.“ IK> (Michel Foucault) IK> Zeitgenössische Kultur ist ohne philosophischen Hintergrund nicht IK> denkbar. Unter dem Titel „Gilles Deleuze und die Künste – Wiederholung IK> und Differenz" veranstaltet das ZKM Karlsruhe, zusammen mit Peter Gente IK> (Merve Verlag, Berlin) vom 24. bis 26. Oktober ein internationales IK> Treffen. Das Festival ist die dritte Veranstaltung in der ZKM-Reihe IK> „Philosophie und Kunst". Nach der Ausstellung „Guy Debord – Agent der IK> Kritik gegen ihre Anerkennung“ im Herbst 2001 und dem im vergangenen IK> Jahr mit großem Erfolg durchgeführten Festival „Michel Foucault und die IK> Künste – Probleme einer Genealogie", sollen auch bei der diesjährigen IK> Veranstaltung fernab akademischer Schwere Philosophie, Wissenschaft und IK> Kunst in ihrem Verhältnis zueinander diskutiert werden. Neben Vorträgen IK> beinhaltet das Festivalprogramm Filme, Konzert und eine IK> „Deleuze-Soundnight“ mit Achim Szepanski (Mille Plateaux), Richard IK> Pinhas und Jérôme Schmidt. IK> Die Ausstellung im ZKM | Medienmuseum zeigt Video- und IK> Audioinstallationen, Bild- und Tondokumente mit und über Gilles IK> Deleuze, Fotografien von Hélène Bamberger, Gérard Uferas und Raymond IK> Depardon und Malerei von Gérard Fromanger sowie Dokumente aus IK> umfangreichen Archivs zu Gilles Deleuze aus dem Merve Verlag, Berlin. IK> Veröffentlichungen von und über Deleuze veranschaulichen die IK> Erfahrungswelten des Philosophen und dokumentieren 29 Jahre Arbeit mit IK> Deleuze. IK> Gilles Deleuze (1925-1995) war mehr als einer jener IK> Universitätsprofessoren, die viel gelesen und (meist wenig) geschrieben IK> haben. Er war ein Philosoph, der sich am Ende seines Lebens die Frage IK> stellte: Was ist Philosophie? Worin unterscheidet sie sich von Kunst IK> und Wissenschaft? Ist sie selbst eine Kunst, die Begriffe erfindet? IK> Rhizomatik, Nomadologie, Wunschmaschinen, nichtorganisches Leben, IK> Deterritorialisierung, Ritornell, „agencement“ (Gefüge), – das sind IK> einige Begriffe, die Deleuze berühmt gemacht haben. Oder resultieren IK> diese aus der Zusammenarbeit mit seinem Freund, Félix Guattari IK> (1930-1992), mit dem er seine wichtigsten Bücher gemeinsam verfasst hat? IK> Philosophie ist Freundschaft. Deleuze philosophiert mit Freunden, IK> schreibt Bücher mit ihnen, über sie: Spinoza, Leibniz, Hume, Kant, IK> Nietzsche, Bergson, Foucault... Aber es müssen nicht Philosophen sein, IK> ebenso sehr liebt er die Dichter, Komponisten, Künstler: Melville, IK> Proust, Kafka, Lawrence (beide), Carroll, Artaud, Beckett, Luca..., IK> Bacon, Klee..., Godard, Resnais, Welles..., Boulez, Schumann, Berio. IK> Deleuze nennt Kunst einen Empfindungsblock aus Perzepten und Affekten IK> und die Künste, an denen er das exemplifiziert, sind Literatur, IK> Malerei, Musik, Film, Theater, Oper, Architektur und die Fernsehspiele IK> Becketts. IK> Erstaunlich, was er alles und wie präzise er alles verarbeitet hat: IK> Mathematik, Pop, Psychoanalyse, Film, elektronische Musik...! IK> Deleuze hat nicht nur Freunde, sondern auch Gegner: Anti-Ödipus, IK> Anti-Hegel, Anti-Wittgenstein... Das Philosophieren von Deleuze ist IK> verführerisch, es springt über die Grenzen der Wissenschaft, der IK> Universität, des akademischen Stils hinaus. Es sympathisiert mit den IK> Künsten und ist zugleich ein großer Versuch, die Philosophie zu IK> erneuern, sie aus der Gewalt der Meinungen, der Propositionen und IK> Funktionen zu befreien. IK> Für die Kunst gilt: Mit seinen Neurosen, Affektionen, Perzeptionen, IK> Meinungen macht man keine Kunst. Der Künstler ist kein Kranker, sondern IK> ein Arzt. IK> Versteht sich das Buch „Was ist Philosophie?“ als einem pädagogischen IK> Eros verpflichtet, so soll die Beschäftigung mit den Künsten ihrer IK> Poetik dienlich sein. IK> (Peter Gente) IK> Konzept: Peter Gente, Merve Verlag Berlin IK> Projektleitung: Barbara Könches IK> Projektkoordination: Petra Meyer, Assistenz: Doreen Klamt und Nina IK> Meinhold IK> Übersetzungen: Ronald Voullié IK> Die Vorträge des letztjährigen Festivals „Michel Foucault und die IK> Künste – Probleme einer Genealogie“ erscheinen im April 2004 im IK> Suhrkamp Verlag, Frankfurt. Die Veröffentlichung der Festivalbeiträge IK> „Gilles Deleuze und die Künste" ist für 2005 geplant. IK> PROGRAMM IK> Freitag 24.10.2003 IK> 09.45 Uhr: Piano Piece for David Tudor 4 von Sylvano Bussoti IK> 10.00 Uhr: Peter Weibel, Peter Gente Einführung, Michel Tournier „Aide IK> mémoire“ gelesen von Nina Meinhold IK> 11.00 Uhr: Jean-Clet Martin De la dramatisation des images IK> 12.00 Uhr: Pause IK> 14.00 Uhr: Clemens-Carl Härle Deleuze und die Frage: Was heißt sprechen? IK> 15.00 Uhr: Franco Berardi La schizoanalyse face à l'épidémie IK> psychopatique actuelle dans le contexte de la société IK> Sémiocapitaliste. Un Hommage à Félix Guattari IK> 16.00 Uhr: Walter Zimmermann „Kindheitsblock“, Mitglieder des ensemble IK> recherche IK> 16.30 Uhr: Matthieu Carièrre liest Deleuze IK> 17.30 Uhr: Pause IK> 18.00 Uhr: Thomas Hirschhorn Das Deleuze-Monument IK> 19.00 Uhr: Gilles Deleuze und die Künste Ausstellungseröffnung im IK> Projektraum | Medienmuseum IK> 20.30 Uhr: Le Grand Escroc R: Jean-Luc Godard, F 1963 (angefragt) IK> Samstag 25.10.2003 IK> 10.00 Uhr: Marcus Steinweg Immanenz, Souveränität, Bejahung und das IK> Glück, nicht unsterblich zu sein. Deleuze mit Blanchot IK> 11.00 Uhr: René Aguigah Was ist eine literarische Maschine? IK> 12.00 Uhr: Pause IK> 14.00 Uhr: Videos und Lesung zu Samuel Beckett IK> 16.00 Uhr: Pause IK> 16.30 Uhr: Danielle Cohen-Levinas Une philosophie de l’hyperbole IK> est-elle possible en musique:D’après une lecture de Deleuze. IK> 17.30 Uhr: Tom Holert Eine andere Politik des Populären? IK> 18.30 Uhr: Pause IK> 20.00 Uhr: Schatten der Engel R: Daniel Schmid, CH 1976 IK> 22.00 Uhr: Deleuze Sound Night Live-Performance von Achim Szepanski IK> (Mille Plateaux), IK> Richard Pinhas und Jerome Schmidt IK> Sonntag 26.10.2003 IK> 10.00 Uhr: Michaela Ott Virtualität in Philosophie und Filmtheorie von IK> Deleuze IK> 11.00 Uhr: Hannes Böhringer Über das Ritornell IK> 12.00 Uhr: Pause IK> 14.00 Uhr: Raymond Bellour L'image de la pensée: art ou philosophie, ou IK> au-delà? IK> 15.00 Uhr: Joseph Vogl Was ist ein Ereignis? IK> 16.00 Uhr: Pause IK> 16.30 Uhr: Robert Fleck spricht über Kunst IK> 17.30 Uhr: Henning Schmidgen Über die Philosophie als Kunst, Begriffe IK> zu schaffen IK> 18.30 Uhr: Bernd Stiegler Buchpräsentation: Gilles Deleuze: Die einsame IK> Insel, Frankfurt: Suhrkamp 2003 IK> 19.00 Uhr: Pause IK> 20.00 Uhr: Ein neues Leben (Peau neuve) R: Emilie Deleuze, F 1999 IK> (angefragt) IK> Die französischen Vorträge liegen in deutscher Übersetzung vor. IK> Programmänderungen vorbehalten IK> ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe IK> Medientheater, Lorenzstraße 19, 76135 Karlsruhe IK> Information und Anmeldung IK> Tel: +49 721/8100-1200 IK> Fax: +49 721/8100-1439 IK> Weitere Informationen finden Sie unter www.zkm.de/deleuze-treffen IK> Kontakt: IK> ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe IK> 76135 Karlsruhe IK> Fon: 0721 / 8100 – 1200 IK> Fax: 0721 / 8100 – 1139 IK> E-Mail: [email protected] ------------------------------------------------------- rohrpost - deutschsprachige Liste zur Kultur digitaler Medien und Netze Archiv: http://www.nettime.org/rohrpost http://post.openoffice.de/pipermail/rohrpost/ Ent/Subskribieren: http://post.openoffice.de/cgi-bin/mailman/listinfo/rohrpost/