spiv // Stephan Schröder on Wed, 5 Apr 2000 04:21:36 +0200 (CEST)


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Fwd: Re: [rohrpost] Echolon - Who cares ?



>Verkehrsflußanalyse oder eigentlich "unwichtige" Sachverhalte können
>plötzlich ganz wichtig werden. Gerade in größeren Firmen geht der
>Trend hin zum "Data-Mining" - also die Kundendaten aus
>verschiedensten Bereichen zusammenzuführen und miteinander zu
>kombinieren und zu korrelieren - dann können auch "nutzlose"
>Informationen zu einem interessanten Datum werden.

Naja man kann korrelieren und hin und her kalkulieren, letztlich bleibt es 
doch bei einer groben Abwägung der Daten die eigentlich recht wenig 
aussagen. Ähnlich wie seit Jahren Experten bemüht werden anhand von einer 
Webzugriffsstatistik das Angebot weiter und weiter zu effizentieren, kann 
auch Data-Mining nur ein grobes Spektrum dessen bieten was die Nutzer 
wirklich wollen, geschweige denn präzise Aussagen über den einzelnen 
Treffen. Schlechtestenfalls bekommt man heraus das die IP Nummer sowie noch 
zuerst auf autos dann auf pornos des Angebotes klickt. Deshalb wird die IP 
demächst mit Auto und Porno Werbung zugefeuert.
Die Sache hat nur mehrere Hacken, a.) sitzen nicht permanent die selben 
Menschen an der selben IP Adresse und b.) ändert sich wie der Name schon 
sagt bei einer dynamischen IP Adresse im Moment der Einwahl quasi meine 
Netzidentität, wenn man davon ausgeht das die IP zum neuen Personal Ausweis 
verkommt. Was nutzt da alles gesammel von daten wenn man defacto kaum den 
Kosumenten mit einer IP verbindlich kombinieren kann ?
Weitergedacht kann ich auch, da weder DeNIC noch InterNIC explizite 
Kontrollen (Ausweis etc.) etablieren, eine URL / email dergleichen unter 
fremden oder erdachten Namen anmelden .... da kann man dann "lookup" und 
co. bemühen wie man will - über den Menschen (oder Konsumenten) erfährt man 
in Wirklichkeit wohl sehr wenig (auch wenn man genau weiss das er Word 
7.0023 Build 0253-.999 Release Candidate 7000Eg231.0 installiert hat ... )

>Und ich bleibe dabei: Auch unwichtige kommunikation soll für mich und
>den/die EmpfängerIn lesbar sein - und sonst für niemanden, und da
>hilft nur der elektronische Briefumschlag in Form von starker
>Verschlüsselung.

Sicher hast du da recht, aber lapidar gefragt wer macht sich den Stress ? 
Auf der anderen Seite auch wer bietet den Service ? Es dürfte wohl zig 
Jungunternehmer geben die erst krzlich in die Brachne geschwappt sind und 
ohne Vorbehalt emails senden und empfangen, ihre Firmeninterna auf websites 
eintragen und dergleichen, das digitale Information Manipulation nach sich 
zieht ist daher auch kaum ein Manko der Technik, sondern der Bequemlichkeit 
der Menschen.
Fälschungen gibt es nachweislich seit Karl dem Großen (so gegen 800) , 
heute besitzen wir Dank "digitality" die Möglichkeit zur eindeutigen 
Indentifizierung, nutzen diese aber weitaus schwach.
Mit Krypotographie jegwelcher Art ist man immer schnell daherr, bei 
digitaler Signatur dagegen verlaufen Pilotprojekte im Sand, können 
"Standards" nicht etabliert werden und so weiter - ich finde das weitaus 
beunruhigender als das jemand meine mails an meine Freundin mitlesen 
könnte, weil ich ja nicht die Gewissheit darüber habe. Mit meinem Auto 
fahre ich auch nicht präventiv in die Werkstatt - sondern erst wenn es 
nicht mehr fährt.....


spiv.

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