Re: [rohrpost] Re: Kittler-Interview

[Florian Cramer <cantsin@zedat.fu-berlin.de>]

Am Montag, 03. M�rz 2003 um 20:09:35 Uhr (+0100) schrieb Aram Lintzel:

> abgesehen davon, dass genau diese operation auch zu politisch weitaus
> akzeptableren aussagen f�hren kann, scheint es mir im falle von
> kittler doch so zu sein, dass die altbekannte logik eines reaktion�ren
> konsensbruches (die bl�den massen auf den demonstrationen und so)
> auf "die wirklichkeit um einen herum" angewendet wird. wohl und
> gest�rkt f�hlt sich der so infantil provozierende, weil er sich
> unvers�hnt revoltierend geb�rden kann, gleichzeitig aber �ber
> die �konomisch-materialistischen imperative "des systems" keinen
> miiltimeter hinaustreten muss.

Um Deine Aussage aus reaktion�rer Perspektive zu erg�nzen und an die
letzte Kittler-Debatte anzuschlie�en: Es entt�uscht und langweilt
sogar, da� Kittler sich einen Heinrich-B�ll-Kirchentagspazifismus als
imagin�ren Punchingball baut, um ihn dann letztlich nur ex negativo
zu best�tigen; Kittler, ein dialektisch verkappter Humanist?! In
den 1980er Jahren war es gut und sch�n, da� eine Freiburger
Studenten-Punkband, deren Namen ich vergessen habe, "Ich will jetzt
keinen Frieden mehr / Ich kauf mir ein Maschinengewehr" sang, heute
scheint mir die demonstrierende Masse der Pazifisten differenzierter zu
denken und deshalb auch differenziertere Provokationen zu verdienen.

-F

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